Sirena vs. Phönix

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 10-3 des Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasiums in Delitzsch

(Workshop vom 11. bis 12. Mai 2023)

Wir schreiben das Jahr 2045

Eine künstliche Intelligenz, die sich den Namen „Sirena“ gegeben hat, regiert die Menschen. Nichts ist mehr so, wie es mal war. Ein freies Leben ist nicht mehr möglich, und es gibt nur noch wenige, die daran glauben.

Einige derer, die sich noch an die Zeit vor „Sirena“ erinnern können, haben die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit noch nicht verloren. Sie haben sich basisdemokratisch organisiert und versuchen nun alles, um die Menschheit aus den Fängen der KI zu befreien.

Die Anführerin dieser Widerstandgruppe heißt Emma. Und Emma hat es geschafft, die Rebellen von „Phoenix“ bekannt zu machen. Inzwischen wissen fast alle Bürger Bescheid, dass es noch Freiheitskämpfer gibt, die sich „Sirena“ widersetzen.

Auch Maxi hat davon erfahren. Und wie so oft hat die Jugend noch den Willen und die Kraft, für Veränderungen zu kämpfen.


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Am Lagerfeuer

 Handelnde Personen:  

  • Maxi – Tochter  
  • John – Vater  
  • Claudia – Mutter  

Eine Familie sitzt zusammen um ein wärmendes Feuer. Sie schauen nachdenklich in die Flammen, es ist schon spät.

Maxi: Papa, Papa, kannst du bitte noch einmal von früher erzählen?

John: Noch einmal? Na gut. Also damals gab es noch eine Demokratie. Und alle Bürger konnten zur Wahl gehen und frei entscheiden, wen sie wählen wollten.

Maxi: Und “Sirena”?

Claudia: Damals war schon von einer neuen technischen Entwicklung die Rede. Die Zeitungen berichteten immer wieder davon.

John: Ja, und ausgedruckt gab es die damals auch noch!

Maxi (schaut ungläubig): Ach Quatsch, das kann ich mir kaum vorstellen.

John: Na ja, jedenfalls wurde aus dieser damals so genannten KI “Sirena” und es dauerte nicht lange, bis unsere Demokratie nicht mehr war wie vorher.

Claudia: Ja, davor konnten wir sagen, was wir wollten, uns mit anderen treffen, wann wir wollten.

John (seufzt): Mensch, das war eine schöne Zeit.

Maxi (entschlossen): Ich will, dass es wieder so wird wie früher! Ich will auch so leben, wie ihr das gemacht habt! Ich will auch frei sein! Ich werde mich den Rebellen anschließen! Ab zu “Phönix”!

Claudia: Das geht auf gar keinen Fall. Weißt du, was “Sirena” mit dir macht, wenn sie dich finden?

John: Umbringen werden sie dich, das können wir nicht erlauben.

Maxi: Ihr könnt mich nicht davon abhalten, mein Entschluss ist gefasst.

Claudia fängt leise an zu weinen. John schaut grimmig in die Flammen.


2. Akt: Im Keller

 Handelnde Personen:  

  • Emma – Anführerin der
    Widerstandsbewegung „Phönix“  
  • Maxi – regimekritische Jugendliche  

Es klopft. Alle zucken kurz zusammen.

Emma (forsch): Herein!

Maxi betritt einen dunklen Keller. Etwas schüchtern tritt sie der Anführerin von “Phönix” entgegen.

Maxi: Guten Tag. Ich möchte Teil eurer Gruppe werden. Ich will für die Freiheit kämpfen. (langsam wird ihre Stimme stärker) Ich habe mit meinen Eltern gesprochen und ich möchte helfen, “Sirena” zu besiegen.

Emma: Sehr löblich, aber wie alt bist du denn?

Maxi (versucht Emmas stechendem Blick Stand zu halten): Sechzehn.

Emma: Meine Liebe, das geht leider nicht. Bei uns musst du volljährig sein. Es ist eine gefährliche Aufgabe, Rebellin zu sein.

Maxi: Ich weiß, worauf ich mich einlasse! Und ich bin mir sicher.

Emma: Das tut mir leid. Ich kann leider nichts daran ändern. Wir müssen uns an die Regeln unserer Gruppe halten.

Maxi dreht sich geknickt um und geht zur Tür.


3. Akt: Im Keller

 Handelnde Personen:  

  • Emma – Anführerin der
    Widerstandsbewegung „Phönix“  
  • Soldatin des Regimes „Sirena“  
  • Maxi – regimekritische Jugendliche  

Auf einmal springt die Tür auf. Emma steht mit dem Rücken zum Eingang. Sie sieht zuerst nicht, dass eine Soldatin “Sirenas” den Keller betritt. Die Soldatin holt zum Schlag aus. Ohne nachzudenken nimmt Maxi Anlauf und stürzt sich auf Marie. Diese ist überrascht. Sie hatte Maxi vorher nicht gesehen. Die beiden kämpfen. Zuerst ist nicht klar, wer die Oberhand hat. Doch dann gelingt es Maxi, der Soldatin ihre Waffe zu entreißen. Diese entschließt sich zum Rückzug und verlässt fluchtartig den Keller.

Emma (schockiert): Das war knapp! Wie konnte das passieren? Was ist mit dem Sicherheitssystem passiert?

Maxi (schnauft): Ich hatte gar keine Zeit nachzudenken. Aber ich hab´s geschafft! Ich habe sie verjagt.

Emma: Du hast mir das Leben gerettet!

Maxi: Ich habe dir doch gesagt, dass ich bereit bin zu kämpfen!

Emma: Na gut, du hast Recht. Ich habe dich unterschätzt. Bist du wirklich bereit, “Phönix” beizutreten?

Maxi (inbrünstig): Ja!

Emma (feierlich): Nun gut. Dann sprich mir nach: Feierlich schwöre ich mit meinem Namen…

Maxi: Feierlich schwöre ich mit meinem Namen, Maxi, …

Emma: … dass ich der Untergrundgruppe “Phönix” beitrete, …

Maxi: … dass ich der Untergrundgruppe “Phönix” beitrete, …

Emma: … ihr mein Leben anvertraue und mein Leben dafür opfern würde.

Maxi: … ihr mein Leben anvertraue und mein Leben dafür opfern würde!

Emma: Nun bist du offizielles Mitglied. Willkommen!

Die anderen Mitglieder kommen reihum zu Maxi, um ihr zu gratulieren. Maxi ist sichtlich stolz, endlich dazuzugehören.

Lektorat: LK