Peerledge

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse FE21B (größtenteils) am BSZ Grimma (Workshop 26. – 27. Juni 2023)


Logbucheintrag Donnerstag, der 21.12.2045

Die Gesellschaft hat sich zu einer global vernetzten Gemeinschaft entwickelt. Heute fand zum ersten Mal die Holografische Konferenz in Grimma statt.

Die Aufregung war bei allen groß, ich und meine Freunde sind mit unseren Hoverboards und -cars zum Konferenzort an die Mulde geschwebt. Diese effizienten Fortbewegungsmittel nutzen wir schon seit einigen Jahren, zudem schont es die Umwelt.

Durch die Echtzeitübersetzung werden Sprachbarrieren überwunden und kulturelle Vielfalten gefördert. Hauptthema der Konferenz war das Einsetzen von „CareBots“ im Pflegebereich, gesprochen hat unser Gesundheitsminister P. Praviko McMayer aus Pakistan. Dieser Durchbruch im Gesundheitswesen ist ein riesiger Fortschritt. Die Belastung der Pflegekräfte wird dadurch enorm reduziert.

Zusätzliche integrierte Home-Sensoren helfen Patienten und älteren Menschen im Alltag zurechtzukommen. Heute wurden uns für den gesundheitlichen Bereich 3,5 Millionen 3D-Drucker zur Verfügung gestellt. 3D-Druck-Produkte, wie Körperprothesen, Implantate oder Organe, können Menschen gezielter behandeln und Versorgungslücken schließen.

Wir hatten die Hausaufgabe, die interessantesten Fakten der Konferenz visuell darzustellen. Auf unserer Lernplattform „Peerledge“ lernen wir gemeinsam und tauschen unser Wissen aus.


1. Akt: Draußen, in der Luft und auf einer Wiese

 Handelnde Personen:  

  • Luise – Schülerin  
  • Lyna – Schüler  
  • Elvi – Schüler*in  

Luise, Lyna und Elvi düsen auf Hoverboards hin und her, bis sie schließlich auf einer Wiese landen und sich unterhalten.

Lyna: Hey Mädels!

Luise: Naa, wie geht’s euch?

Elvi: Super, danke! Sagt mal, habt ihr schon vom neuen Fortpflanzungszentrum gehört?

Lyna: Ja, aber warum wurde das überhaupt gebaut?

Luise: Früher war das ja so, dass man sich natürlich fortpflanzen konnte. Aber im Jahr 2034 wurde doch ein Virus entdeckt, was die natürliche Fortpflanzung verhindert hat. Der Embryo ist dadurch im Mutterleib gestorben, es kam zu immer mehr Fehlgeburten, bis niemand sich mehr getraut hat, ein Kind auszutragen…

Elvi: Viele Kritiker bezeichnen das ja auch als Verschwörungstheorie… aber egal.

Lyna (begeistert): Auf jeden Fall ist es richtig cool, dass jetzt die befruchteten Eizellen in künstlichen Gebärmuttern zu Babys heranwachsen können.

Luise: Ja, stimmt, das habe ich erst letztens live gesehen, bei Peerledge. Da hab ich eine Meldung bekommen, dass es einen neuen Live gab. Und zwar war das der große Kongress in Grimma, wo dann alle da saßen in ihren fancy Hologrammen. Und ganz ehrlich, ich bin froh, dass es die Echtzeitübersetzung gibt. Bei den ganzen verschiedenen Sprachen hätte ich sonst nur Spanisch verstanden (lacht laut über ihren Witz).

Elvi: Haha, ja, das ist super, dass es das gibt. Ich bin trotzdem froh, dass in der Schule weiterhin andere Sprachen gelehrt werden.

Lyna: Ja, voll. Ach ja, vergesst nicht, Peerledge erinnert uns: Nächste Woche sind Wahlen.

Luise: Stimmt. Ich bin einfach mega glücklich, dass alles so Weltfrieden-mäßig abläuft. Meine Mutter hat mir nämlich erzählt, als sie in der Ausbildung war, gab es Krieg zwischen Ukraine und Russland!

Elvi (ungläubig): Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen!

Luise: Doch, doch. Das war schlimm! Wir können wirklich froh sein, dass es sowas nicht mehr gibt und eine andere Stimmung herrscht. So, jetzt muss ich los! Wir sehen uns dann in der Schule!

Lyna: Ja, tschühüüss.

Alle Drei steigen wieder auf ihre Hoverboards und düsen durch die Luft davon.


2. Akt: Heywas Zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Heywa – ältere Dame, demenzerkrankt  
  • Robert – Roboter  
  • Kiki – Fachkraft  

Es klingelt bei Heywa an der Wohnungstür. Robert der Roboter macht die Tür auf und begrüßt Kiki, die eintritt.

Robert (spricht erhaben wie ein englischer Butler): Guten Tag, Fachkraft Kiki.

Kiki: Hallo, Robert-Roboter, alles super hier?

Robert: Ja, meine Batterie ist bei Hundert Prozent.

Kiki: Das klingt doch sehr gut. Du hast mir vorhin die Vitalwerte von unserer Patientin Heywa zukommen lassen. Wo ist Heywa denn? (blickt sich suchend um)

Robert (deutet auf eine Tür): Unsere Heywa befindet sich im Wohnzimmer. Sie guckt gerade Fernsehen.

Kiki geht durch die Tür, Robert folgt ihr unaufdringlich. Kiki setzt sich zu Heywa, die in einem Sessel sitzt.

Kiki (vertraut): Hey Heywa, alles gut bei dir?

Heywa (guckt kurz etwas verwirrt, ist dann wieder Herrin der Lage): Ja, soweit… Und bei Ihnen?

Kiki: Natürlich. (kommt sofort zur Sache) Der Robert hat mir vorhin Vitalwerte geschickt, die nicht ganz in Ordnung waren. (deutet auf Robert)

Heywa (macht große Augen): Der Robert? Ich denke, das ist der Herbert? Wer ist das denn?

Kiki (beruhigend): Das kann ich dir erklären. Der Robert ist deine Pflegeunterstützung. Er hilft uns, deine Vitalwerte zu kontrollieren und sorgt allgemein dafür, dass wir uns mehr Zeit für dich nehmen können. Er übernimmt die meisten Pflegemaßnahmen, weshalb ich dann auch mal Zeit habe, ein bisschen mit dir zu quatschen.

Heywa (erleichtert): Ahh, deshalb sollte ich mich vorhin hinsetzen.

Kiki: Ja, da ging es dir nicht so gut. Aber ich habe nachgeschaut, es scheint alles wieder im normalen Bereich zu sein. Wir gucken dann gleich nochmal. Der Robert unterstützt dich ja auch im Haushalt und ich glaube, es wird Zeit für ein Tässchen Tee.

Heywa: (fröhlich) Der Meinung bin ich auch.

Robert bringt ein Tablett mit zwei Teetassen und stellt es neben den beiden ab. Sie greifen zu und können ein bisschen reden. Schön, dass für so etwas heutzutage Zeit ist.


3. Akt: Bei Familie Cylia zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Davari – Tochter, nierenkrank  
  • Cylia – Mutter  
  • Frau Dr. Babarisia – Ärztin, erscheint als Hologramm  

Davari und ihre Mutter Cylia sitzen im Wohnzimmer und planen ihren Tag.

Cylia: Davari, mein Schatz? Was wollen wir denn heute essen?

Davari: Ich habe Lust auf… Nudeln mit Tomatensoße.

Cylia: Ach ja, der Meinung bin ich auch.

Da gibt es ein lautes Geräusch: Bing bing bing!

Und ein Hologramm erscheint: Eine Frau im weißen Ärztinnenkittel mit Klemmbrett.

Cylia: Frau Babarisia!

Frau Dr. Babarisia: Guten Tag!

Cylia: Das müssen aber wichtige Neuigkeiten sein, wenn Sie direkt so anrufen.

Frau Dr. Babarisia: Ich habe wirklich sehr gute Neuigkeiten für euch. Und zwar ist es uns durch die Blutproben, die wir von Davari bekommen haben, gelungen, eine neue passende Niere herstellen zu können.

Cylia (fassungslos): Echt?

Davari (glücklich): Das ist ja cool!

Frau Dr. Babarisia (lächelnd): Herzlichen Glückwunsch.

Cylia: Das sind so gute Neuigkeiten. Wie ist das möglich? Ich kann mich noch an meine Zeit erinnern, wo man die Organe von anderen, gestorbenen Menschen bekommen hat. Das war so kompliziert und langwierig!

Davari muss laut loslachen.

Davari (prustend): Was, wirklich? Von Toten, von Leichen???

Frau Dr. Babarisia: Ja, früher war das wirklich so, dass Organe, auch Nieren, von anderen Personen eingepflanzt wurden. Das war natürlich mit vielen Risiken verbunden. Die Organe wurden teils abgestoßen oder es sind körperliche Einschränkungen entstanden. Außerdem mussten die Patienten bis zum Lebensende Tabletten nehmen.

Davari: Ist ja krass!

Frau Dr. Babarisia: Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir mit unserem Gesundheitswesen schon so weit fortgeschritten sind. Und ich würde sagen, heute feiert ihr noch eine Runde.

Cylia (legt den Arm um Davari): Auf jeden Fall!

Frau Dr. Babarisia: Und morgen früh um Acht sehen wir uns nüchtern, damit wir die Niere gleich einsetzen können.

Davari: Na klar, vielen lieben Dank, Frau Dr. Babarisia!

Frau Dr. Babarisia: Auf Wiedersehen!

Das Hologramm schaltet sich aus. Cylia und Davari sind überglücklich und rufen gleich Bekannte an, um mit ihnen zu feiern!