Zwischen Fortschritt und Verschwörung

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 8a am DPFA-Regenbogen-Gymnasium Zwenkau (29. – 30. Juni 2023)

Wir schreiben das Jahr 2045

Im Jahr 2045 hat Deutschland eine beeindruckende technologische Revolution erlebt. Hologramme und 3D-Videotechnologien sind nun Teil des Alltags. Elektronische Autos dominieren die Straßen, während innovative Transportmittel wie Magnetschwebebahnen eine schnelle und nachhaltige Mobilität ermöglichen. Statt SMS werden nun Hologramme, sogenannte Holochats, zur schnellen Kommunikation genutzt.

Das politische System bleibt eine Demokratie, in der die Germany for Future Partei zunehmend an Einfluss gewinnt und ihre Ziele für den Umweltschutz und eine nachhaltige Zukunft vorantreibt. Katharian Endler war dabei eine maßgebliche Figur und gilt als große Revolutionärin der Energiewende. 

Trotzdem gibt es Randgruppen, die Verschwörungstheorien verbreiten und sich gegen die technologischen Entwicklungen und den Fortschritt stellen. Eine Verschwörungsgruppe, die Anti-Endlers, werden in ihrem Vorgehen immer radikaler. 


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: In der Schule

 Handelnde Personen:  

  • Nadine – Freundin aus München  
  • Elena – Schülerin  
  • Inhwan – Schüler  
  • Santiago – Schüler  
  • Herr Martino – Roboterlehrer  

Elena, Inhwan und Santiago sitzen im Matheunterricht bei Herrn Martino, einem Roboter. Ein Holochat von Nadine erscheint und richtet sich an Elena, Inhwan und Santiago.

Nadine: Wollt ihr heute nach der Schule zu mir kommen, um ein bisschen abzuhängen? Ich habe euch schon lange nicht mehr gesehen und vermisse euch!

Der Holochat verschwindet.

Elena: Nadine hat gefragt, ob wir zu ihr wollen. Habt ihr Lust? Mit der Magnetschwebebahn dauert es auch echt nicht lange nach Bayern.

Inhwan: Ja stimmt, mit den 400 km/h ist die Strecke von Berlin aus echt kein Problem. Ich bin dabei! Wie sieht’s bei dir aus Santiago?

Santiago: Klingt gut. Wobei mir bei der Geschwindigkeit manchmal ein bisschen schlecht wird. Schick mal einen Holochat zurück, Elena! 

Inhwan: Aber pass auf, dass Herr Martino es nicht sieht. Eigentlich dürfen wir keine Holochats im Unterricht schicken!

Elena: Ach, ist doch egal, was will denn der alte Roboter machen? Der hat mir gar nichts zu sagen. Seit wir keine Menschen als Lehrer mehr haben, ist der Unterricht viel entspannter geworden. 

Elena schickt einen Holochat.

Elena: Hey Nadine, ja wir kommen sehr gerne und sind um 14 Uhr circa da, es dauert ja nur eine Stunde mit der Magnetschwebebahn. Wir müssen dir von unserem Roboterlehrer erzählen, der zeigt uns irgendwelche mathematische Formeln – naja egal. Wir freuen uns und bis später!

Die drei konzentrieren sich wieder auf den Unterricht.


2. Akt: An der Bahnstation

 Handelnde Personen:  

  • Elena – Freundin  
  • Inhwan – Freund  
  • Santiago – Freund  
  • Walter – Freund  
  • Herr Kutscher – Schaffner  

Elena, Inhwan und Santiago treffen sich an der Schule und gehen zur Bahnstation. 

Inhwan: Hey ihr, lasst uns losgehen zur Bahn. Hey, da ist ja auch Walter.

Elena: Hi Walter, willst du mitkommen zu Nadine? Die Fahrt geht ja schnell und ist billig. 

Walter: Hey Leute! Klar, ich komme gerne mit. Meine Mutter hat mich gerade mit unserem neuen fliegenden Auto hergefahren. Cool, oder?

Santiago: Ja, total. Ist es das neue von Mercedes? Die brauchen sogar noch weniger Strom!

Walter: Ja genau. Ah, da ist schon unsere Bahn. 

Elena: Lasst uns einsteigen.

Die Freunde steigen in den Zug und setzen sich in ein Abteil. Der Schaffner kommt und kontrolliert sie. 

Herr Kutscher: Die Fahrkarten bitte.

Die Freunde zeigen ihre Hologramm-Tickets. Herr Kutscher scannt sie automatisch mit seiner Brille.

Herr Kutscher: Danke und gute Fahrt. Heute, wie immer, keine Verspätung. 

Inhwan: Wow, seht ihr wie die Landschaft vorbeiflitzt? Und schaut mal das Amphibienfahrzeug da draußen an, die sind so cool!

Santiago: Ja, Wahnsinn. 

Die Freunde kommen in München an. Nadine holt sie ab.

Inhwan: Hi Nadine! Geht’s dir gut? Schön, dich zu sehen!

Nadine: Ihr Lieben, freut mich, dass es so spontan geklappt hat. Ich schicke meiner Mama schnell einen Holochat, damit sie Snacks für uns vorbereitet. 

Elena: Cool, danke! Lasst uns losgehen, die Nachrichten kommen gleich. 

Die Freunde gehen zu Nadine. 


3. Akt: Im Wohnzimmer

 Handelnde Personen:  

  • Cecilia – Berichterstatterin  
  • Volkan – Berichterstatter  
  • Aki – Obdachloser und Verschwörungstheoretiker  
  • Paolo – Reporter  

Die Freunde setzen sich vor den Fernseher und schauen die Tagesschau an.

Cecilia: Herzlich willkommen bei der Tagesschau. Es ist 19 Uhr. Mein Kollege Volkan beginnt mit den heutigen Nachrichten.  

Volkan: Katharina Endler, unsere wichtigste Politikerin und Revolutionärin, ist mit 45 Jahren von uns gegangen. Sie war maßgeblich für die Mobilitäts- und Energiewende verantwortlich. Viele Menschen sind in tiefer Trauer um die Volksheldin. 

Cecilia: Verschwörungstheoretiker haben versucht, den Bundestag zu stürmen. Unser Reporter Paolo berichtet live vor Ort. 

Paolo: Hallo Cecilia und Volkan. Die Stimmung hier ist angespannt und droht zu eskalieren. Eine Gruppe, die sich selbst die Anti-Endlers nennt, steht an den Barrikaden des Bundestags und versucht die Polizei zu überwältigen. Bisher hatten sie keinen Erfolg. 

Cecilia: Was möchten die Anti-Endler? Protestieren sie gegen die kürzlich verstorbene Revolutionärin Katharina Endler?

Paolo: Die Motive sind nicht ganz klar und auch etwas verworren. Aber es scheint, als würde die Gruppierung denken, dass Katharina der Kopf einer Weltverschwörung sei. Ich frage gleich einen bekennenden Verschwörungstheoretiker. Aki, warum bist du heute hier?

Aki: Ich bin hier, weil die Regierung uns mit der Energiewende hinters Licht führt. Und Katharina ist gar nicht tot. Wir sind ihren Machenschaften nur zu dicht auf die Spuren gekommen. Deswegen ist sie in den Untergrund verschwunden. 

Paolo: Aber warum glauben Sie das? Und was genau möchte die Regierung erreichen?

Aki: Es gibt Beweise! Ich weiß zwar nicht was die Regierung will, aber ich bin mir sicher, dass das Volk für dumm verkauft wird und die ganzen Ausgaben für die Energiewende gar nicht nötig sind. 

Paolo: Vielen Dank, Aki. Wir hoffen, die Lage beruhigt sich. Zurück ins Studio.

Volkan: Danke für den Bericht, Paolo. Das waren die Themen von heute.

Cecilia: Vielen Dank, dass Sie eingeschaltet haben und bis morgen. 

Nadine schaltet den Fernseher aus und schüttelt den Kopf. Die Freunde unterhalten sich noch länger über die Proteste und die Verschwörungstheorien.