Ein besseres Leben

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse TGY22A des BSZ e.o. plauen (Workshop vom 3. bis 4. Juli 2023)

Wir schreiben das Jahr 2045

Liebes Tagebuch, 

wir schreiben das Jahr 2045 und viele neue Technologien, aber auch soziale Veränderungen prägen unser Leben. Die Politik wurde durch die Einführung von Crowdfunding für politische Projekte echt verbessert. Jetzt hat endlich jeder die Möglichkeit, seine Stimme zu erheben und etwas in der Politik zu verändern. Wir können an so vielen sinnvollen Projekten mitwirken!

So auch mein Nachbar Dirk, der durch einen Spendenaufruf für die Finanzierung von Telemedizin schnell seiner schwerkranken Frau helfen konnte. Gleichzeitig haben sich Ingenieure für Drohnentechnik in das Projekt eingeschaltet, die gerade für ländliche Regionen das Drohnennetz für die Paketauslieferung verbessern wollen, damit das alles zum Standard wird. Ich bin so froh, dass wir jetzt die neuen Drohnen haben und alle nutzen können.

Ja und die Lage im öffentlichen Straßenverkehr hat sich auch allgemein verbessert. Durch die explosionsartige Ausbreitung autonomer Fahrzeuge für jedermann ist jetzt alles viel sicherer. Na und mehr Zeit für andere nützliche Sachen haben wir dadurch ja auch. Wir können uns da wirklich sehr auf die künstliche Intelligenz verlassen. Die ist eine große Unterstützung und hilft uns, wo es nur geht. Sogar im Haushalt ist jedes kleinste elektrische Bauteil KI-gesteuert.


Szenen, die sich im Jahre 2045 zugetragen haben…

1. Szene: Zu Hause

 Handelnde Personen:  

  • Tom – Kind  
  • Gerhard – Opa  
  • Melanie – Mutter  
  • Tibi – Haushaltsroboter  

Melanie begrüßt ihren Sohn nach dem Aufstehen am Frühstückstisch in der Küche. Opa Gerhard sitzt in seinem Sessel.

Melanie: Guten Morgen. 

Tom (noch etwas verschlafen): Morgen.

Melanie: Hast du gut geschlafen? 

Tom: Ja. Du auch? 

Melanie: Ja, schon… Tibi, mach das Licht an.

Roboter Tibi: Okay. 

Melanie: Ich muss heute noch ein bisschen was für meine Arbeit machen, aber das kann ich ja zum Glück jetzt alles online erledigen. Tibi, räum’ bitte den Geschirrspüler aus. (zu ihrem Sohn) Und was machst du heute noch? 

Tom: Also um neun gehe ich in die Schule und danach werde ich am Crowdfunding-Projekt mitwirken. 

Gerhard (empört und vorwurfsvoll): Ich hole dich doch von der Schule ab.

Tom: Ach stimmt, das habe ich vergessen.

Melanie: Und das Crowdfunding? 

Tom: Ja, wir haben da gerade so ein Projekt und…

Gerhard (unterbricht): Geh‘ weg, du blöder Roboter! 

Tom (genervt): Du musst ja nicht nur nörgeln hier. 

Opa Gerhard: Doofes Crowdfunding. Das wird sowieso nichts, dieses dumme Jugendzeug. 

Tom: Naja, dieses Crowdfunding ist schon besser, weil heutzutage kann man sich einfach nicht mehr auf die Politik verlassen. Du musst einfach mehr selber in die Hand nehmen. 

Melanie (beschwichtigend): Ist ja jetzt auch erstmal egal. Du musst ja erstmal in die Schule. 

Tom: Ah stimmt, schon drei viertel neun.

Tom macht sich auf den Weg in die Schule und verlässt das Haus. Melanie nickt ihm liebevoll zu. Opa Gerhard schaut ein wenig grimmig und dem Haushaltsroboter skeptisch bei seiner Haushaltsarbeit zu.  


2. Szene: In der Schule

 Handelnde Personen:  

  • Lehrerin  
  • Schüler Justin  
  • Schüler Max  
  • Schüler Tom  

Die Lehrerein betritt das Klassenzimmer. Alles ist ausgestattet mit elektrischen Devices. Die Schüler sitzen unruhig auf ihren Stühlen. 

Lehrerin: Guten Morgen. 

Schüler (etwas genervt): Guten Morgen. 

Lehrerin: Also, heute haben wir Geschichte und wir wollen erstmal über die Demokratie reden. Wie war die Politik vor 20 Jahren? Tom?

Tom: Also es gab halt weder nur eine Partei oder einen Politiker und man konnte ab 18…

Justin (unterbricht): Politiker hatten früher viel Mist… 

Lehrerin: Justin, das gibt zwei Minuspunkte ins System. 

Justin: Ich habe doch gar nichts gemacht. 

Lehrerin: Sei leise!… Dann starten wir also heute mit dem Projekt. Ihr dürft euch in Gruppen zusammenfinden. Und dann müsst ihr die Demokratie von heutzutage auswerten und szenisch vorführen. Ich habe euch die Dateien auch schon einmal auf euer Tablet geschickt und das Punktesystem kennt ihr ja schon. Wer am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, der bekommt die Belohnungen, die Gutscheine und alles. 

Justin: Oh ja, die Gutscheine!

Max: Boah, da muss ich mich richtig anstrengen. Ich will unbedingt die Gutscheine! 

Tom lacht leise im Hintergund. 

Lehrerin: Genau. 

Die Schulglocke klingelt. Schüler tuscheln und freuen sich.

Justin: Ja, endlich haben wir frei!

Sie rennen alle auf den Schulhof.


3. Szene: Im Krankenhaus

 Handelnde Personen:  

  • Sohn Tom  
  • Opa Gerhard  
  • Mutter Melanie  
  • Arzt Prof. Dr. Günther  

Melanie eilt hektisch ins Krankenhaus. Tom und Opa Gerhard sitzen bereits im Wartezimmer.

Melanie (schaut erschrocken): Oh Gott! Gerhard, was ist passiert?

Tom: Er wollte zu Hause die Treppe runterlaufen und da hat er sich ein bisschen verschätzt und ist dann gestolpert. 

Melanie: Oh nein. Und ein Arzt? Kommt jetzt schon ein Arzt?

Tom: Ja hier, da ist er schon. 

Prof. Dr. Günther (trägt einen weißen Kittel und kommt schnell angelaufen): Guten Tag. Was ist denn das Problem?

Tom: Na, der wollte zu Hause die Treppen runterlaufen und dann ist er so gestolpert und auf sein Knie gefallen. 

Prof. Dr. Günther: Ja, sieht ein bisschen gebrochen aus. Da kenne ich mich nicht aus. Da muss ich kurz den Jason anrufen, den Chefarzt aus den USA. 

Gerhard (mit schwacher, gebrochener Stimme): Sind Sie denn komplett unfähig?

Prof. Dr. Günther (dreht sich weg und spricht in sein Telefon): Ja, hallo Jason. Ja, ich habe hier ein Problem. Hier hat sich einer was gebrochen. Ich schicke dir gleich mal ein paar Fotos. Du musst da was ausdrucken, ja. Musst mir dann die Datei schicken, damit ich das dann alles machen kann… Okay ja… Bis gleich. (wendet sich wieder Melanie, Tom und Gerhard zu) Also, ich muss jetzt ein paar Fotos machen, schicke das danach gleich rüber und dann druckt der eine neue Haut aus und dann mache ich das auf die betroffene Stelle. 

Gerhard (schüttelt den Kopf): Damals gab es noch vernünftige Ärzte.

Prof. Dr. Günther: Ja, damals hat es auch noch Geld gekostet. Jetzt ist es kostenlos. Also beschweren Sie sich jetzt mal nicht, Sie alter Mann.

Gerhard (empört): Schweinerei! Was für ein Mist! 

Melanie: Funktioniert das jetzt alles übers Handy?

Prof. Dr. Günther: Ja, ist alles jetzt digital. Geht alles jetzt viel schneller. Der ist in zwei Stunden wieder draußen. 

Gerhard winkt ab, während Melanie sich noch freundlich bei dem Arzt bedankt.

Redaktion: MG