In Zukunft auf dem Mars

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse TGY22A des BSZ e.o. plauen (Workshop 3. bis 4. Juli 2023)

Wir schreiben das Jahr 2045

Hallo, ich bin Alex und ich bin 16 Jahre alt. Heute möchte ich euch von meinem aufregenden Tag im Jahre 2045 erzählen, wo wirklich alles im Alltag durch digitale Sachen, ja man kann fast sagen, überflutet und geregelt ist. Zum Beispiel muss ich dank der holographischen Konferenzen die Schule nicht mehr besuchen. Jeden Tag um 8 Uhr morgens setzen wir Schüler uns auf unseren sogenannten „Holo-Stuhl“ hin und ein Bild von jedem Schüler wird in dem Office von unserem Lehrer angezeigt. So können wir die Schule besuchen, ohne sinnlos Zeit für den Schulweg zu verschwenden.

Morgen, an unserem letzten Schultag vor den Ferien, bekommen alle Schüler ihren eigenen personalisierten Plan für das nächste Schuljahr. Die Pläne geben uns und unseren Eltern einen Überblick und Ideen für mögliche Jobs, die wir in Zukunft ausüben können und sollten. Der Plan orientiert sich dabei an unseren Stärken und ist nicht mehr so defizitorientiert unterwegs, wie es die Schule früher meist war. Damit der Plan aber überhaupt zustande kommen und uns bei der Jobwahl unterstützen kann, nutzen wir die KI-Wahlhilfe, die über ein Quiz mit 100 Fragen läuft, die man alle hintereinander beantworten muss.

In Zukunft möchte ich übrigens auf jeden Fall andere Planeten erkunden; der Mars wurde ja schon bereist und es gibt immer mehr Expeditionen ins All. Am Ende des Tages bin ich immer ganz schön fertig und geschafft von den ganzen Eindrücken und falle schlapp ins Bett. Ich freue mich aber immer wieder auf den kommenden Tag.


Szenen, die sich im Jahre 2045 zugetragen haben…

1. Szene: Im Stadtzentrum auf der Erde

 Handelnde Personen:  

  • Claudia  
  • Cyborg Marko  

Marko und Claudia begegnen sich zufällig mitten in der Stadt und begrüßen sich freundlich.

Marko: Hallo! Hast du schon von der Holo-Pressekonferenz heute gehört? Der Präsident kommt! 

Claudia: Ja, ich habe davon gehört, aber ich bin schon echt unzufrieden mit unserer Politik, deswegen will ich überhaupt nicht dorthin gehen. 

Marko (unterbricht): Pst, pst, psht! Bist du verrückt? Du hast doch keine Wahl. Wir haben doch alle einen Chip unter unserer Haut und die Politik kann uns immer und überall zuhören und beobachten. Also, sag nicht solche Sachen! Wenn du da heute nicht hingehst, dann werden sie dich immer mehr unter die Lupe nehmen und beobachten! Und sie werden keine guten Dinge mit dir machen…

Claudia: Ja, das weiß ich ja auch… Na gut, dann denke ich, werde ich dieses Mal noch kommen. Aber nächstes Mal werde ich meine Meinung äußern und keine Angst haben. Denn ich bin überhaupt nicht zufrieden mit der Politik heutzutage. Das weißt du ja auch.

Marko: Das weiß ich und ich merke ja auch schon, dass ich gerade nichts wirklich dagegen sagen kann. Es ist deine Entscheidung. Naja, danke trotzdem für das Gespräch und ich hoffe sehr, dass ich dich heute wirklich bei der holographischen Konferenz sehen werde. 

Claudia: Okay, tschüss. 

Marko: Tschüss. Bis zum nächsten Mal.

Beide gehen in entgegengesetzte Richtungen. Im Hintergrund hört man den lauten Straßenverkehr und sieht die Skyline der Stadt mit ihren vielen Hochhäusern.  


2. Szene: Auf dem Mars

 Handelnde Personen:  

  • Marko  
  • Bob  
  • Klaus  

Marko ist als Reporter unterwegs und trifft Bob und Klaus an. Er stellt ihnen ein paar Fragen. 

Marko: Hallo. 

Klaus: Hallo. 

Marko: Wer seid ihr? 

Bob: Ich bin Bob. 

Klaus: Ich bin Klaus. 

Marko: Und was macht ihr hier? 

Bob: Wir sind auf Voyage auf dem Mars. Wir haben hier Arbeitsplätze gefunden, beim Stahl- und Steinabbau.

Marko: Naja, der Mars ist ja schon auch ziemlich interessant. Könnt ihr mir vielleicht sagen, wie ihr dort lebt, woher ihr die ganze Nahrung bekommt und wie es auch mit dem Wasser aussieht?

Bob: Also, das kostet schon alles noch etwas. Aber man kann sich das alles vor Ort kaufen. Der Export und Import von Waren funktioniert wirklich gut, muss man sagen. Wir bekommen auf der einen Seite Nahrung und Wasser von der Erde und senden auf der anderen Seite Rohstoffe vom Mars zur Erde. 

Marko: Das ist ja wirklich eine super Idee, ein guter Austausch. Wie lange dauert es denn von der Erde bis zum Mars?

Bob: Ungefähr drei bis vier Tage. 

Klaus: Es kommt aber auch sehr auf die Rakete an. Es gibt auch Raketen, die ganz modern entwickelt wurden, die jetzt zum Beispiel auch nur noch einen Tag brauchen, um von der Erde zum Mars zu fliegen. 

Marko: Oh, also wirklich sehr schnelle Raketen. Sehr interessant.

Klaus: Ja. 

Marko: Und wie viele Erze bauen Sie täglich ab? 

Bob: Ungefähr drei bis vier Tonnen pro Tag. 

Marko: Ist der Mars denn sehr reich an Eisen?

Bob: Ja schon. Die rote Farbe, das ist alles Eisenoxid. Das kann man alles gut für Stahl und Eisen verwerten. 

Marko: Äußerst interessant.

Klaus: Ich habe allerdings auch noch eine Frage. (schaut leicht irritiert) Wer sind Sie überhaupt?

Marko: Also, ich bin Marko. 

Klaus: Und was machen Sie ihr? 

Marko: Ich bin hier für eine Expedition auf dem Mars da. Ich bin von der Erde hergeflogen. 

Klaus: Und was ist Ihr Ziel?

Marko: Mein Ziel? Mein Ziel ist, einfach nur hier rumzulaufen, Leute wie euch zu befragen, was sie so tun, wie sie hier leben, solche Dinge zu erfahren.

Klaus: Ah okay. Falls Sie noch weitere Fragen haben, dann melden Sie sich gerne. 

Marko: Nein, danke. Ich hatte genug. 

Klaus: Okay. 

Marko: Man sieht sich. Ich muss jetzt los. 

Klaus und Bob: Tschüss.

Klaus und Bob schauen Marko noch eine Weile hinterher und fragen sich, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht.


3. Szene: In der 3D-Druck-Fabrik auf der Erde

 Handelnde Personen:  

  • Marko  
  • Lukerko  

Fahrstuhlgeräusch ertönt, die Tür öffnet sich. Lukerko tritt aus dem Lift und wird von Marko begrüßt.

Marko: Guten Tag. 

Lukerko: Hallo. 

Marko: Wie heißen Sie? 

Lukerko: Ich heiße Lukerko. 

Marko: Schön, Sie kennenzulernen, Lukerko. 

Lukerko: Ich bin hier wegen der 3D-Drucker. 

Marko: Stimmt. Wir haben uns ja schon telefonisch gesprochen. Kommen Sie mit. (die zwei laufen in einen anderen Raum) Hier ein 3D-Drucker, eines unserer neuesten Modelle und eines unserer Besten. Sie funktionieren folgendermaßen: Hier geht er auf. Hier kommen alle Rohstoffe rein und hier oben, sehen Sie, wird dann alles gedruckt. Das ist wirklich ein sehr komplexes System hier und es ist auch für mich immer wieder ein Wunder, was diese Maschine alles leisten kann, welche Produkte sie herstellen kann. Nehmen wir mal an, wir wollen einen Stift zum Beispiel drucken, dann kann man hier erst einmal einstellen, wie groß er sein soll, welche Farbe er haben soll und möglicherweise auch, welche weitere Funktion er haben soll. Sie können zum Beispiel aber auch einstellen, dass es kein normaler Stift sein, sondern einen Radiergummi oder andere Features enthalten soll. (Lukerko nickt interessiert) So. Dann drücke ich auf den Knopf und dann ist ein kleiner Augenblick Geduld gefragt…

Lukerko: Und kann man denn etwa auch Menschen drucken?

Marko: Nein. Also mit diesem Drucker ist das nicht möglich. Es gibt aber auch andere Modelle für ebensolche Zwecke, die dann ausschließlich für Metalle, Kunststoffe und anderes zuständig sind, die dann bei Menschen eingebaut werden können.

Lukerko: Achso. 

Marko: Hier ist jetzt übrigens Ihr Stift. Voll funktionsfähig.

Lukerko: Darf ich mal halten? 

Marko: Natürlich, aber vorsichtig. Der kostet nicht wenig. 

Lukerko: Okay.

Marko (leicht panisch): Vorsichtig!

Lukerko: Wie viel kostet er denn? 

Marko: Dieses neue Modell kostet circa zwei Millionen. Und Sie spielen gerade damit rum, wie mit einem Spielzeug. (schüttelt verständnislos den Kopf) Inakzeptabel, finde ich das. Aber ich bin heute mal etwas freundlicher unterwegs…

Lukerko legt den Stift schnell beiseite. 

Marko: Nun wissen Sie, wie der Drucker funktioniert. Haben Sie denn nun noch weitere Fragen?

Lukerko: Nein, vielen Dank. Ich komme dann später vielleicht noch einmal und schaue, ob ich die zwei Millionen habe. 

Marko: Gut, dann sehen wir uns vielleicht später. Das Produkt hat auf jeden Fall seinen Preis verdient. Soll ich Sie zum Ausgang führen?

Lukerko: Ja, gerne. 

Marko: Dann kommen Sie mit, vielleicht haben Sie ja doch noch ein paar Fragen zu dem 3D-Drucker. 

Marko weist Lukerko den Weg.

Redaktion: MG