Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 10/2 am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Nossen
(Workshop 20. – 21. September 2023)
Wir schreiben das Jahr 2045
11.09.2045
Heute beginnt die Reise zum Mars. Ich bin gezwungen, die Reise zum Mars anzutreten, weil auf der Erde der 3. Weltkrieg ausgebrochen ist.
Der Start lief problemlos und ich verließ den Gravitationsbereich der Erde. Beim Start konnte ich sehen, wie mein zerstört mein Heimatplanet schon war, was mich traurig gemacht hat.
Doch nun kann ich mich auf eine drei Monate lange Reise freuen. Ich muss mir Gedanken über Vorräte machen und wie ich langfristig auf dem Mars überleben werde.
Wahrscheinlich werde ich nicht mehr auf die Erde zurückkehren können. Deshalb muss ich mich wohl oder übel langfristig auf dem Mars ansiedeln.
Leider konnte ich diese Reise nur illegal antreten, da ich keine Genehmigung für die Rakete hatte.
Meine Familie hatte den Angriff auf meine Heimat nicht überlebt, sodass ich alleine fliegen muss.
Hoffentlich verläuft meine Reise erfolgreich und der Konflikt auf der Erde findet ein baldiges Ende.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Quizshow
Eine Intro-Musik ertönt. Auf der Bühne steht ein Moderator, links und rechts von ihm sitzen ein Mann und eine Frau auf unbequemen Stühlen. Sie sehen ziemlich nervös aus. Der Moderator lächelt souverän.
Moderator: Herzlich willkommen zur Sonntags-Show von „Wer wird Marsianer?“ Heute haben wir zwei Kandidaten, die eine Reise zum Mars gewinnen wollen, Bart und Marge.
Das Publikum applaudiert, Bart und Maggie sehen sich nervös um.
Moderator: Wir beginnen auch gleich mit der ersten Frage. Bitte gebt eure Antworten auf das digitale Hologramm vor euch ein. Die erste Frage lautet:
Wer war der erste Mensch auf dem Mars? War es
A: Elon Musk,
B: Bill Gates,
C: Bart Simpson oder
D: Mark Zuckerberg?
Moderator: Wählt jetzt eure Antwort, ihr habt zehn Sekunden.
Beide Kandidaten drücken schnell auf ihr Hologramm.
Moderator: Ihr habt gewählt! Bart hat angegeben: Bart Simpson, das ist leider falsch (Gelächter im Publikum), Marge hat A: Elon Musk angegeben. Das ist richtig! Damit bekommt Marge den ersten Punkt.
Marge springt auf und jubelt!
Die zweite Frage ist: Wer wurde 2038 zum fünften Mal Fußball-Weltmeister? Ist es
A: Deutschland,
B: Italien,
C: Frankreich oder
D: Argentinien?
Moderator: Ihr habt beide schon geantwortet. Bart hat Deutschland angegeben, das ist… richtig! Bart bekommt seinen ersten Punkt!
Bart jubelt.
Moderator: Marlene hat Italien angegeben, das ist leider falsch. Jetzt zur dritten Frage:
Warum haben die meisten Menschen die Erde verlassen?
A: Weil sie Mars als Reiseziel hatten,
B: Wegen des Dritten Weltkriegs,
C: Wegen der Inflation oder
D: Aus Langeweile?
Beide Kandidaten antworten wieder sofort.
Moderator: Bart und Marge haben beide gesagt, es liegt am Dritten Weltkrieg, und das ist… richtig! Ihr bekommt beide einen Punkt, Gleichstand 2:2!
Moderator: Die letzte Frage: Welche Entdeckung wurde 2044 auf dem Mars gemacht?
A: Das weiße Loch
B: Die dunkle Materie
C: Das 95. natürliche Element
D: Die Teleportation?
Moderator: Gebt bitte eure Antworten ein. (wartet kurz) Ihr habt beide C: Das 95. Element angegeben, das ist leider falsch. Da Bart aber schneller geantwortet hat, kann er seinen Telefonjoker anrufen. Er möchte als Telefonjoker… seinen Freund Nelson anrufen.
Es tutet laut.
Nelson (verschlafen): Hallo?
Moderator: Hallo Nelson, Sie sind gerade live bei „Wer wird Marsianer?“ Bart wird Ihnen gleich eine Frage stellen. Sie haben 30 Sekunden.
Bart (eilig): Hallo Nelson! Was wurde 2044 auf dem Mars entdeckt? Weißes Loch, dunkle Materie oder Teleportation?
Nelson (entspannt, langsam): Hmm, ich würde sagen… die dunkle Materie!
Bart (gestresst): Bist du dir sicher?
Moderator (ruft dazwischen): Noch fünf Sekunden!
Nelson: Ja, ziemlich sicher!
Bart: Okay, danke! (zum Moderator) Ich nehme die dunkle Materie!
Moderator: Das ist… richtig! Herzlichen Glückwunsch! Damit gewinnen Sie eine Reise zum Mars!
Bart (überglücklich): Das ist ja wunderbar, ich fasse es nicht!
Bart feiert seinen Gewinn. Er darf die Erde verlassen! Endlich! Auf zum Mars!
2. Akt: Der Marsflug
In einem Raumschiff. Drei Personen sitzen nebeneinander, ein älterer Mann, ein jüngerer und Bart, der Quizgewinner. Es ist nicht viel Platz im Raumschiff, sie sitzen dicht gedrängt. Die Flugbegleitung spricht ins Mikro.
Flugbegleitung: Herzlich willkommen auf unserem Flug von der Erde zum Mars. Dieser Flug wird ca. 60 Minuten dauern. Sie können sich während dieser Zeit frei bewegen, wir bitten Sie nur darum, zehn Minuten vor der Landung wieder Ihre Plätze einzunehmen. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt.
Die drei Männer sitzen eine Weile still da, bis Erwin die peinliche Stille bricht:
Erwin (an seine Sitznachbarn): Und, warum habt ihr die Erde verlassen?
Enno: Naja, der Krieg… und meine Familie ist schon auf dem Mars. Ich fliege hinterher. Und Sie?
Erwin: Ich will meine letzten Lebensjahre auf einem schönen Planeten verbringen. Und nicht auf dieser kaputten Erde…
Bart: Ja, das verstehe ich. Ich bin so froh, dass ich die Reise gewonnen habe in der Quizshow „Wer wird Marsianer?“. Das hätte ich mir nie leisten können.
Alle schweigen für eine Weile, das Gespräch ist wieder eingeschlafen.
Enno: Wahnsinn, dass der Flug nur noch 60 Minuten dauert.
Erwin: Ja, das ist natürlich sehr schnell. Vor ein paar Monaten waren es noch Monate! Ich hole mir mal was zu trinken. (steht auf und geht zur Bar)
Bart: Ich weiß nicht, wie die Menschheit das alles zulassen konnte. Auch schon vor dem Krieg gab es die diversen Naturkatastrophen, die zerstörte Umwelt, den Klimawandel…
Erwin (kommt wieder und wechselt das Thema): Ja, und die ganze Technik ist auch ziemlich beknackt. Ich mit meinen 86 Jahren, ich erinnere mich noch, früher gab es noch keine Gehirndinger, die man sich in den Kopf gesteckt hat. Damals hat man noch persönlich miteinander geredet, oder wenigstens einen Brief geschrieben. Oder eine Mail.
Enno (anerkennend): 86 Jahre!? Sie haben sich ganz schön gut gehalten für Ihr Alter!
Erwin (stolz): Vielen Dank, ich mache Kraftsport.
Flugbegleitung: Wir landen in zehn Minuten, bitte kehren Sie wieder auf Ihre Plätze zurück.
Die drei Männer setzen sich wieder hin und schnallen sich an. Alle freuen sich auf den Mars, auf dem es hoffentlich besser läuft als auf der Erde.
3. Akt: In der Schule, auf dem Mars
Im Chemieunterricht. Herr Brenner kommt im weißen Kittel in den Raum.
Herr Brenner: So, herzlich willkommen zum Chemieunterricht heute. Zunächst einmal: Habt ihr irgendwelche Fragen zur Chemie, die ihr geklärt haben wollt?
Schüler 1: Ja, ich hätte da eine Frage. Und zwar gibt es ja diesen Begriff, der überall auftaucht: „E-Fuels“. Was ist denn das genau?
Herr Brenner: Die E-Fuels, ja das ist eine sehr gute Frage. Wir benutzen die hauptsächlich auf dem Mars, weil es hier einfacher ist, sie herzustellen. E-Fuels sind einfach synthetische Kraftstoffe. Und da in der Mars-Atmosphäre sehr viel CO2 ist, filtert man das da raus. Dann nimmt man das Eis von den Polkappen und schmilzt es. Das Wasser wird in der Elektrolyse – da haben wir letzte Woche drüber geredet – aufgeteilt zu Wasserstoff und Sauerstoff.
Er zeichnet chemische Formeln an die Tafel. Teile der Klasse sind eingeschlafen.
Herr Brenner (begeistert): Den Wasserstoff nimmt man dann, um ihn zusammen mit dem Kohlenstoff aus dem CO2 zu synthetisieren, so dass neue Kohlenwasserstoffketten entstehen. Diese kann man dann zu Diesel und Benzin verarbeiten. (er tippt auf Teile des Tafelbildes)
Schüler 1 (interessiert): Ja, dankeschön. Ich glaube, da werde ich meine Facharbeit drüber schreiben.
Herr Brenner: Ach, das ist ja schön. Da habe ich auch meine Facharbeit drüber geschrieben, im Jahr 2023. Ein tolles Thema! Und hier auf dem Mars wirklich wieder super relevant!
Der Schüler ist zufrieden. Er hat ein spannendes Thema für seine Facharbeit gefunden und sein Lehrer ist davon auch begeistert.