AfD an der Macht

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9/2 an der Friedrich-Schiller- Schule in Leipzig
(Workshop 18. bis 19. März 2024)


Liebes Tagebuch,

heute ist etwas Traumatisches passiert!

Ich wurde in das Jahr 2045 teleportiert. Es ist überraschend, dass die AfD an der Macht ist. Ursache hierfür war, dass das Wahlrecht auf 14 runtergesetzt wurde. Die Politik ist hier komplett am Zusammenbrechen. Es steht hier gefühlt der Dritte Weltkrieg bevor. Die AfD hat jedoch auch eine gute Sache vollbracht, und zwar Fortschritte in der Medizin, z.B. noch mehr Forschung über Brücken im Rückenmark, die Wiederherstellung von abgestorbenen Nervenbahnen, die Förderung von Heilmitteln und besseren Maschinen sowie die künstliche Erzeugung von Organen. Sogar eine allgemeine Krankenversicherung für die deutsche Bevölkerung hat die AfD eingeführt. Um von diesen ganzen Vorteilen profitieren zu können, muss man allerdings Anhänger der AfD sein. Zudem wurden viele fragwürdige Experimente am Menschen durchgeführt, um diese Fortschritte überhaupt erreichen zu können.

Im Vergleich zu der Medizin ist die Wirtschaft allerdings nicht so stark. Die Rentenversicherung wurde komplett abgeschafft. Man kann sich auch andere Versicherungen kaum leisten, da es starke Steuererhöhungen gab und die meisten Jobs von Maschinen und künstlichen Intelligenzen verrichtet werden.

Auch die Bildung hat sich ziemlich verändert, denn es gibt keine richtigen Schulen mehr, sondern nur noch Homeschooling mit Hologrammen. Basically, wurde das ganze Schulsystem umgekrempelt. Das Notensystem hat sich auch verändert. So richtig blicke ich da auch noch nicht durch. Aber anscheinend wurden Noten komplett abgeschafft.


Szenen, die sich im Jahre 2045 zugetragen haben…

1. Akt: Auf der Straße und im Parlament  

 Handelnde Personen:  

  • Laja (ohne dt. Staatsangehörigkeit)  
  • Becca (ohne dt. Staatsangehörigkeit)  
  • Thorsten (AfD-Mitglied)  
  • Sven (von einer anderen Partei)  

Die Freundinnen Laja und Becca laufen eine Straße entlang und unterhalten sich dabei.

Laja: Hast du schon gehört? Wahlen sind jetzt ab 14 erlaubt.

Becca: Die sind ab 14?

Laja: Ja.

Becca: Aber was wird denn dann aus der Politik? Was wird aus den Parteien?

Laja (rollt genervt mit den Augen): Ja, die Jugendlichen werden zu 100% die AfD wählen.

Plötzlich und sehr schnell kommt eine fremde Person auf die beiden zu und packt Laja an der Schulter.

Diese zuckt verunsichert zusammen.  

Laja: Hallo?

Thorsten: Hallöchen. Thorsten mein Name. Ich bin Parteivorsitzender der AfD. Sie werden abgeschoben.

Becca: Das können sie doch nicht machen!

Laja und Becca schauen sich entsetzt und ängstlich an. Thorsten und einer seiner Assistenten packen Laja und Becca sehr schroff und hart an den Armen und nehmen die beiden mit.

Eine Stunde später findet im Parlament eine scharfe Debatte zwischen der AfD und anderen Parteien statt.

Sven: Sie können doch nicht einfach alle Ausländer abschieben! Was wird denn aus unseren Dönern?

Thorsten: Es gibt doch immer noch Brötchen. Da braucht man doch keine Döner…

Sven: Nee, wir wollen die Döner. Wir schließen uns an. Gegen die AfD!

Thorsten: AfD an die Macht! Wir wollen unser altes Deutschland wieder! Scheiß auf die Döner, nehmt doch einfach die Brötchen!

Sven: Nein! Gegen die AfD!


2. Akt: Labor

 Handelnde Personen:  

  • Arzt  
  • Assistent  
  • Probandin 1  
  • Probandin 2  

Konzentriert untersuchen der Arzt und sein Assistent die zwei Probandinnen auf ihren Liegen. Plötzlich wachen beide auf und schauen sich verwirrt in dem Labor um.

Arzt (freut sich sehr): Endlich, endlich! Nach so vielen Experimenten haben wir es endlich geschafft abgestorbene Nervenbahnen wiederherzustellen!

Assistent: Sie sind aus Ihrem Koma erwacht!

Probandin 1 (schaut sich mit verwirrtem Blick im Labor um): Welches Jahr haben wir?

Arzt: Es ist das Jahr 2045.

Probandin 1: Seit wann habe ich einen Bart? (fühlt entsetzt an ihrem langen Bart)

Probandin 2 (ebenso entsetzt): Und seit wann habe ich blaue Haare?

Arzt: Sie werden schon beide klarkommen in dieser Welt. (klopft Probandin 1 auf die Schulter)

Assistent (nickt freundlich): Genau.


3. Akt: Zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Schülerin 1  
  • Schülerin 2  
  • Lehrerin  

Die Schüler und Schülerinnen befinden sich in ihrem Zuhause, sitzen am Küchentisch oder an ihrem Schreibtisch. Die Lehrerin wird über moderne Hologramm-technologie zugeschaltet.

Lehrerin: Guten Morgen liebe Schüler und Schülerinnen. Herzlich Willkommen zur heutigen GRW-Stunde. Unser heutiges Thema ist die Rente. Wie ihr schon hoffentlich wisst, wurde die Rente jetzt komplett abgeschafft.

Schülerin 1 (mit erschrockenem Blick): Oh nein! Wir haben keine Rente mehr!

Schülerin 2: Aber wieso?

Lehrerin: Weil die Wirtschaft, nun ja, komplett am Zusammenbrechen ist. Aber darauf werde ich später in der Stunde noch einmal näher drauf eingehen. Genau.