Utopia

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 10/1 am Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium in Delitzsch
(Workshop 14.-15. Mai 2024)

Wir schreiben das Jahr 2045

Die KFN-Partei hat in den letzten Jahren bedeutende Gesetze verabschiedet, die das Leben der Menschen nachhaltig beeinflussen.

Ein zentraler Punkt ist das neue Schulsystem, das Kindern ermöglicht, sich frühzeitig zu spezialisieren. Diese Reform hat sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich gebracht, wie zum Beispiel die Frage, ob Kinder schon in jungen Jahren auf eine bestimmte Laufbahn festgelegt werden sollten. Insgesamt kommt diese Reform sehr gut bei der Bevölkerung an, denn sie ermöglicht einen hohen Grad an Spezialisierung und sorgt dadurch für spürbaren Fortschritt.

Ein weiteres zentrales Thema ist der Umgang mit Robotern. Paragraph 171 aus dem „Gesetzbuch zur Regelung künstlicher Lebensformen“ schreibt vor, dass Roboter nur als Hilfsmittel fungieren dürfen und niemals zu viel Macht erhalten sollen. Trotz dieser Vorschriften haben fehlerhafte Updates immer wieder für Chaos gesorgt. Gerade im Alltag wird das manchmal zu einem Problem. Alles is allem sind Menschen sehr zufrieden und die Zeiten sind sicher.


Ein Tag im Jahr 2045…

1. Akt: Auf dem Weg zum Abendessen

 Handelnde Personen:  

  • Tara  
  • Lena  
  • Eltern  

Tara und Lena laufen eine Straße entlang, die zum Haus ihrer Eltern führt.

Lena: (verärgert) Warum hast du heute wieder die Schule geschwänzt, Tara? Du weißt, wie wichtig die ist!

Tara: (genervt) Ich hab einfach keine Lust mehr, Lena. Diese Journalistenschule interessiert mich nicht mehr. Ich wurde da reingesteckt, als ich noch ein Kind war.

Lena: Was für eine Ausrede! Du hast eine Verantwortung. Unsere Eltern haben so viel dafür getan, dass du dort bist.

Tara: Und was, wenn ich jetzt andere Interessen habe? Muss ich mein ganzes Leben lang etwas machen, was mich nicht glücklich macht?

Lena: Es geht nicht nur um dich. Es geht um unsere Familie und unsere Gesellschaft, es geht um die Erwartungen, die an uns gestellt werden.

Tara: (wütend) Erwartungen, Erwartungen… Ich kann das nicht mehr hören! Du verstehst mich einfach nicht.

Sie kommen beim Haus ihrer Eltern an und gehen hinein.

Mutter: Hallo, ihr beiden. Schön, dass ihr da seid. Wie war euer Tag?

Tara und Lena setzten sich und der Hausroboter kommt an den Tisch.

Roboter: Guten Abend, Lena und Tara. Möchtet ihr etwas Salziges oder etwas Herzhaftes essen?

Tara: (frustriert) Schon wieder dieser Fehler! Salzig und herzhaft ist doch das gleiche! Warum bekommt dieser Roboter das nie hin?

Lena: (versucht Tara zu beruhigen) Reg dich nicht auf, Tara. Es ist nur ein kleiner Fehler. 

Tara: Ja, aber so langsam sollte er das doch mal kapieren!

Lena: (schaut zu Tara und dann zu den Eltern) Eigentlich wollte ich euch etwas sagen. Tara hat heute die Schule geschwänzt.

Vater: (überrascht) Tara, stimmt das? Warum hast du die Schule geschwänzt?

Tara: (verteidigend) Ja, es stimmt. Aber ich habe Gründe. Ich will einfach nicht mehr auf diese Schule gehen. Es interessiert mich nicht mehr. Als ich mir das ausgesucht habe, war ich noch ein Kind! Es ergibt gar keinen Sinn, dass wir uns das schon so früh aussuchen müssen.

Mutter: Aber Tara, das ist eine wichtige Ausbildung für deine Zukunft. Du kannst das nicht einfach so hinschmeißen. Es ist doch gut, sich früh zu spezialisieren. 

Tara: Warum? Ich will meinen eigenen Weg gehen. Ich bin nicht glücklich dort.

Vater: (ernst) Wir verstehen, dass du deine eigenen Entscheidungen treffen möchtest, aber du musst auch die Konsequenzen bedenken. Wir werden darüber reden müssen, wie es weitergeht.

Mutter: Wir wollen, dass du glücklich bist, Tara. Aber wir müssen auch sicherstellen, dass du eine gute Grundlage für deine Zukunft hast.

Tara: (nachdenklich) Vielleicht gibt es einen Mittelweg. Etwas, das mich mehr interessiert und wo ich trotzdem eine gute Ausbildung bekomme.

Die Familie diskutiert weiter über Taras Zukunft, bemüht, einen Weg zu finden, der ihre Interessen und die Erwartungen der Familie in Einklang bringt.


2. Akt: Auf dem Weg zur Schule

 Handelnde Personen:  

  • Tara  
  • Lena  
  • Oma  
  • Roboter  

Tara und Lena laufen die Straße entlang, die zur Schule führt.

Roboter: (statisch) Wie läuft Ihr Tag? Wie läuft Ihr Tag?

Tara: (lachend) Dieser Roboter ist echt kaputt. Immer dieselbe Frage!

Lena: (schmunzelnd) Ja, aber irgendwie auch niedlich. Ignorier ihn einfach.

Roboter: Wie läuft Ihr Tag? Wie läuft Ihr Tag?

Tara: (verstellt die Stimme, als ob sie mit dem Roboter spricht) Mein Tag läuft fantastisch, danke der Nachfrage! Und wie läuft dein Tag, lieber Roboter?

Lena: (leicht genervt) Komm schon, Tara. Lass uns weitergehen, wir kommen sonst zu spät.

Sie gehen weiter die Straße entlang, als sie eine ältere Dame sehen, die unsicher an der Straße steht.

Lena: Schau, da ist eine Frau, die Hilfe braucht. Lass uns ihr helfen.

Tara: Natürlich, komm.

Sie nähern sich der Dame.

Tara: Hallo, darf ich Ihnen über die Straße helfen?

Dame: (erleichtert) Oh, das wäre sehr nett von euch. Ich sehe nicht mehr so gut.

Tara und Lena nehmen die ältere Frau jeweils an einem Arm und helfen ihr vorsichtig über die Straße.

Lena: Machen Sie sich keine Sorgen, wir bringen Sie sicher rüber.

Dame: Ihr seid wirklich nette Mädchen. Danke vielmals.

Tara: Gern geschehen. Passen Sie auf sich auf!

Die ältere Frau lächelt dankbar und geht weiter. Tara und Lena setzen ihren Weg zur Schule fort.

Lena: Das war eine gute Tat für heute. Jetzt sollten wir uns aber beeilen.

Tara und Lena setzen ihren Weg zur Schule fort, nachdenkend über die defekten Roboter und die Bedeutung von Hilfsbereitschaft.


3. Akt: Abends im Wohnzimmer

 Handelnde Personen:  

  • Tara  
  • Lena  
  • Eltern  

Das Wohnzimmer ist gemütlich eingerichtet. Die Familie sitzt auf dem Sofa, der Fernseher läuft, die Tagesschau beginnt.

Nachrichtensprecher: Guten Abend, meine Damen und Herren. Hier sind die Nachrichten. Die KFN-Partei hat in den letzten Jahren viele wichtige Gesetze ins Leben gerufen. Eines der bedeutendsten ist das Gesetz zum neuen Schulsystem, das eine frühe Spezialisierung ermöglicht.

Vater: (nickt) Das betrifft ja direkt Tara. Diese Spezialisierung hat ihre Vor- und Nachteile.

Mutter: Es gibt Kindern die Möglichkeit, sich früh auf ihre Interessen zu konzentrieren.

Nachrichtensprecher: Ein weiteres wichtiges Gesetz ist der Paragraph 171, der festlegt, dass Roboter nur eine Hilfe sein dürfen, aber nie zu viel Macht erhalten.

Lena: Das ist gut so. Stell dir vor, Roboter würden uns regieren, echt gruselig.

Tara: (nachdenklich) Ja, aber trotzdem machen sie manchmal Fehler. Wie oft hat sich unser Haushaltsroboter schon vertan?

Nachrichtensprecher: In den letzten Wochen sorgte ein Roboter-Update für Chaos. Viele Roboter blieben hängen, und ein Vorfall führte sogar dazu, dass eine älterer Herr in ein Unfall verwickelt wurde.

Tara: (überrascht) Das erinnert mich an heute Morgen, als der Roboter uns ständig gefragt hat, wie unser Tag läuft. Meinst du, das war dieser Roboter?

Lena: Keine Ahnung, aber die Roboter sind manchmal wirklich nervig, ich kann mir nicht vorstellen, dass es um heute Morgen geht.

Nachrichtensprecher: Trotz dieser Probleme zeigt eine Bevölkerungsumfrage, dass 97% der Bevölkerung zufrieden mit der Regierung und der Wirtschaft sind. Dennoch wollen 67% der Bevölkerung die Roboter wieder abschaffen, da sie zu viele Fehler machen.

Vater: Das ist interessant. Die meisten sind mit der Regierung zufrieden, aber die Roboter wollen sie loswerden.

Mutter: Es zeigt mal wieder, dass Technologie zwar hilfreich ist, aber auch ihre Grenzen hat. Die Menschen müssen lernen, wie man sie richtig einsetzt.

Vater: Wir werden sehen, wie sich das entwickelt. Für jetzt sollten wir dankbar sein, dass die meisten Menschen zufrieden sind und wir in einer stabilen Zeit leben.

Mutter: Ja, das ist das Wichtigste.

Die Familie diskutiert weiter über die Rolle der Roboter in ihrem Alltag und die Auswirkungen der neuen Gesetze, während die Tagesschau im Hintergrund weiterläuft.