Ein Zeitreise-Bericht der Klasse BS23 am BSZ Grimma (Workshop 10.-11. Juni 2024)
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
Im Jahr 2045 hat Deutschland dank der Erfindung der Atombatterie einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Diese Technologie versorgt das Land nicht nur mit unerschöpflicher Energie, sondern hat Deutschland auch zu einem der reichsten Länder der Welt gemacht.
Doch dieser Fortschritt hat seinen Preis. Neidische Blicke aus dem Ausland und der Kampf um knappe Ressourcen haben das Land an den Rand eines Krieges gebracht. Um sich zu schützen, hat die Regierung eine strikte Überwachung eingeführt und die Wehrpflicht wieder aktiviert.
Das tägliche Leben wird von Misstrauen und Kontrolle dominiert. In dieser angespannten Atmosphäre versuchen die Menschen, ihren Alltag zu bewältigen und ihre Freiheit zu bewahren.
1. Akt: Der Protest
Vor dem deutschen Parlament: Ein kleiner Protest ist im Gange. Max hält ein Schild hoch, auf dem steht: „Keine Wehrpflicht! Nein zum Krieg!“. Anna und Julia stehen am Rand und filmen das Geschehen mit ihren Handys.
Max: (laut rufend) Wir wollen keinen Krieg! Die Wehrpflicht ist ein Rückschritt! Freiheit für alle!
Rolf: (tritt näher, entschlossen) Beruhigen Sie sich und lösen Sie den Protest auf. Sie haben keine Genehmigung für diese Versammlung.
Max: (hitzig) Das ist mein Recht! Wir müssen unsere Meinung sagen dürfen!
Anna: (flüsternd zu Julia) Schau dir das an, sie versuchen ihn mundtot zu machen.
Julia: Ja, ich filme alles. Das ist doch unglaublich, wie sie hier mit uns umgehen.
Jens: (versucht Max das Schild zu entreißen) Hören Sie auf damit! Kommen Sie sofort mit uns!
Max wehrt sich, ein Handgemenge entsteht. Anna und Julia schreien auf und filmen weiter.
Anna: Lassen Sie ihn los! Das ist Polizeigewalt!
Julia: Wir werden das veröffentlichen! Die ganze Welt soll sehen, was hier passiert!
Rolf: (zu Anna und Julia, scharf) Hören Sie sofort auf zu filmen und gehen Sie weiter. Das ist eine offizielle Anordnung.
Rolf und Jens drängen Max ab, während Anna und Julia sich empört zurückziehen.
2. Akt: Die Polizeiwache
Innenraum einer Polizeiwache. Max, Anna und Julia sitzen an einem Tisch, vor ihnen steht Rolf. Jens sitzt hinter einem Schreibtisch und notiert etwas. Die Atmosphäre ist angespannt.
Rolf: (mit strengem Ton) Sie haben gegen mehrere Gesetze verstoßen. Unbefugte Versammlung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Aufruf zur Störung der öffentlichen Ordnung.
Max: Ich habe nur meine Meinung gesagt. Das kann doch nicht verboten sein!
Anna: Wir haben nur gefilmt, um die Wahrheit zu zeigen. Warum ist das ein Verbrechen?
Rolf: (unterbricht, schneidend) In Zeiten wie diesen brauchen wir Ordnung. Ihre Aktionen gefährden die Sicherheit unseres Landes.
Julia: Wir gefährden gar nichts. Sie sind es, die mit Gewalt reagieren.
Jens: (ohne aufzublicken) Sie werden alle drei in ein Erziehungscamp geschickt. Danach absolvieren Sie zwei Jahre Militärdienst. Das ist Ihre Strafe.
Max: Was? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Nur weil wir protestiert haben?
Rolf: Das ist die Entscheidung. Sie sollten sich darüber freuen, dass es nicht schlimmer ist.
Anna: (leise, resigniert) Wie soll das uns und das Land schützen? Das ist pure Willkür.
Jens: (abschließend) Der Sicherheitsdienst wird Sie abholen. Seien Sie bereit.
Die Tür öffnet sich, zwei Sicherheitsbeamte kommen herein.
3. Akt: In der Kita
Ein heller Raum in einer Kita. Maria, die Erzieherin, spielt mit Lilly. Im Hintergrund steht Frank, ein Sicherheitsdienstmann, in der Ecke und beobachtet die Szene misstrauisch.
Lilly: (freudig, während sie mit Bausteinen spielt) Maria, du bist so stark! Wie schaffst du es, das alles zu tragen?
Maria: (lächelnd, zeigt auf ihr Exoskelett) Das hier hilft mir. Es ist ein Exoskelett. Es macht mich stärker.
Lilly: Wow! Kann ich das auch mal ausprobieren?
Maria: (schaut besorgt zu Frank) Vielleicht eines Tages, aber wer weiß, wie lange ich das noch habe.
Lilly: Warum vielleicht nicht mehr lange? Magst du es nicht?
Maria: (zögert, spricht leise) Es gibt Leute, die wollen, dass solche Dinge nur noch fürs Militär verwendet werden. Aber ich brauche es hier, um meine Arbeit zu machen.
Frank: (misstrauisch, von der Seite) Alles in Ordnung hier? Keine Probleme, oder?
Maria: (leicht angespannt) Nein, alles in Ordnung. Wir spielen nur ein bisschen.
Lilly: Warum schaut er immer so? Macht er sich Sorgen um uns?
Maria: (sanft) Er ist hier, um sicherzustellen, dass alles gut läuft. Das ist seine Aufgabe.
Frank: (unverblümt) Richtig. Wir müssen alle aufpassen, dass wir die Regeln einhalten.
Maria steht auf und beginnt, den Spielbereich in den Essbereich umzubauen. Lilly sieht ihr fasziniert zu.
Lilly: Du bist wirklich stark. Ich hoffe, du darfst das Exoskelett behalten.
Maria: (leise, fast flüsternd) Das hoffe ich auch, Lilly. Das hoffe ich auch.
Maria baut leise weiter um, während Frank sie weiter beobachtet.
Redaktion: JL.