BioDimond®

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse FE 22 am BSZ Grimma (Workshop 10.-11. Juni 2024)

Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

Es bebt in der Gesellschaft, heute gab es große Proteste. Durch die Entwicklung des „BioDimond“ in den 2030er Jahren durch die Firma Biometic entstand etwas, das an ein Science-Fiction-Szenario erinnert. „BioDimond“ revolutionierte zwar das Gesundheitssystem, führte jedoch im Jahr 2043 zu einer Spaltung der Gesellschaft. Es gibt einerseits Menschen, die für den „BioDimond“ sind und andere, die jegliche Technik im menschlichen Körper ablehnen.

So gründete sich 2043 die Partei der AntiTechDemokraten (ATD). Sie ist der Gegenspieler der Partei der BioGen-Demokraten. Letztere verfolgen das Ziel, das bestehende Gesundheitssystem weiter zu technisieren, sodass bald jegliche physische Gesundheitsüberwachung durch den „BioDimond“ erfolgt. Eine neue Partei, die im Jahr 2044 gegründet wurde, ist die „The Green Planet“-Partei, welche für den Erhalt der Umwelt ist und den Einsatz von Technik im Körper reduzieren will.

Dies führte zu einer Spaltung der Gesellschaft, in der sich Menschen mit und ohne „BioDimond“ gegenseitig ausgrenzen. Außerdem verbreiten sich seit einigen Jahren immer mehr Verschwörungstheorien. So kursieren Gerüchte, dass der „BioDimond“ der Überwachung der Menschen dient und sie dadurch für den Staat kontrollierbar macht. Eine weitere Verschwörungstheorie besagt, dass es eine „Diamond-Krankheit“ gibt, die durch das neue medizinische Gadget ausgelöst wird.


1. Akt: Zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Katrin – Schwester, Mitte fünfzig  
  • Susann – Schwester, Försterin  
  • Franzi – Schwester, Lichttechnikerin  
  • Hologramm  

Drei Frauen, Katrin, Susann und Franzi, sitzen auf dem Sofa und schauen die Nachrichten. Katrin gießt nebenbei die Blumen. Ein Geräusch ertönt und ein Hologramm erscheint, das die Nachrichten verkündet.

Hologramm (mit ernster Stimme): Tod des zweiundvierzigjährigen Paul Wenzler.

Katrin (schreit auf): Paul Wenzler ist tot!

Susann (versucht sie zu beruhigen): Nun beruhig dich doch.

Hologramm: Tod des Parteiführers Paul Wenzler im Alter von zweiundvierzig Jahren. Nach drei Tagen wurde der Leichnam auf seinem Landsitz in der Nähe von Obersalzburg gefunden.

Alle reden durcheinander, die Aufregung ist groß.

Franzi (laut): Nun seid doch mal still! Ich will das hören.

Hologramm: Die Wissenschaftler analysierten den Fall gemeinsam mit der Polizei und bestätigten den Tod Wenzlers aufgrund einer Leberzirrhose. Kritiker beklagten den Tod und suggerierten, dass dieser etwas mit dem Widerstand gegen „BioDimond“ zu tun haben könnte. Andere wiederum bemängelten den Zustand des Gesundheitssystems Deutschlands durch fehlende Landärzte und Kliniken. Es wurde gemutmaßt, dass der Parteiführer Wenzler mit einem BioDimond-Chip noch am Leben wäre. Die ATD ist zurzeit führungslos und verkündete, zeitnah intern einen neuen Anführer zu wählen. Und nun zum Wetter.

Katrin (eindringlich): Ich hab dir gesagt, dass das passieren wird.

Susann (verärgert): Diese BioDimond-Dinger sind gefährlich, ich habe es gewusst!

Franzi (nachdenklich): Aber ohne die Technologie wären wir doch auch nicht hier, wo wir jetzt sind. Das ist doch alles so kompliziert.

Katrin (schüttelt den Kopf): Es geht nicht nur um die Technologie. Es geht um Kontrolle und Macht. Paul wusste das.

Während das Hologramm verblasst, diskutieren die drei weiter miteinander.


2. Akt: Bei den Tech News

 Handelnde Personen:  

  • Katrin – Nachrichtensprecherin  
  • Ivonne – Redakteurin im Ressort Nachrichten  
  • Julia – Redakteurin im Ressort Technik und Fortschritt  

Drei Frauen befinden sich in einem hell erleuchteten Büro, in dem sich verschiedene Bildschirme und technische Geräte befinden. Katrin, Ivonne und Julia diskutieren lebhaft über die neuesten technischen Entwicklungen. Die Aufnahme für den heutigen Tag hat noch nicht begonnen.

Ivonne (aufgeregt): Hast du die neuesten Tech News gesehen? Die BioDimond-Technologie wird jetzt sogar in die Gesundheits-Apps integriert!

Katrin (skeptisch): Ja, und was ist mit den ganzen Verschwörungstheorien? Die Leute sagen, der Staat will uns überwachen.

Julia: Das ist doch lächerlich. BioDiamond hat so viele Leben gerettet. Die Menschen sind einfach nur paranoid.

Ivonne: Aber was, wenn sie recht haben? Was, wenn der BioDimond wirklich gefährlich ist?

Katrin: Und was ist mit der Diamond-Krankheit? Es gibt immer mehr Berichte darüber.

Julia (nachdenklich): Die meisten dieser Berichte sind unbestätigt. Wir müssen Fakten von Spekulationen unterscheiden.

Ivonne (erregt): Aber Paul Wenzler war ein lautstarker Kritiker und jetzt ist er tot. Zufall?

Julia: Das Hauptproblem ist doch, dass die Gesellschaft sich immer weiter spaltet. Wir als Medienschaffende haben da eine große Verantwortung. Wie kriegen wir es hin, dass alle sich gesehen fühlen und bleiben trotzdem bei den Fakten? Es ist zum Verzweifeln.

Angespannt und nachdenklich setzen die drei ihre Recherchen fort.


3. Akt: Zuhause bei Ricky

 Handelnde Personen:  

  • Ricky – Schüler, spielt gern Basketball  
  • Stefan – Rickys Vater  
  • Linda – Rickys Mutter  

Vater, Mutter und Kind sitzen in einem Wohnzimmer. Die Vorhänge sind halb zugezogen und auf dem Tisch stehen halb ausgetrunkene Teetassen. Die Familie führt eine hitzige Diskussion. Ricky streitet mit seinen Eltern.

Ricky (wütend): Ihr versteht das einfach nicht! Der BioDimond ist unsere Zukunft. Ohne ihn wären wir doch alle verloren!

Linda (besorgt): Ricky, du weißt doch, wie viele Leute dagegen sind. Es gibt so viele Risiken. Und das Problem ist, dass es keine unabhängige Quellen gibt, um sich richtig zu informieren.

Stefan (streng): Dein Opa hat ohne solche Spielereien gelebt und war gesund bis ins hohe Alter. Warum brauchen wir das jetzt?

Ricky (verzweifelt): Weil die Zeiten sich geändert haben! Die Technologie kann Krankheiten heilen, davon konnten die Menschen früher nicht einmal im Traum darauf kommen. Erzähl die Geschichte von Opa mal den Leuten im Mittelalter! Jetzt geht es uns so viel besser.

Linda: Aber zu welchem Preis? Die Gesellschaft ist gespalten, Ricky. Das kann nicht der richtige Weg sein.

Ricky: Ich versteh schon, dass wir einen Weg finden müssen, um die Vorteile der Technologie zu nutzen, ohne uns selbst zu verlieren. Aber eure ewige Antihaltung ist einfach total nervig. Wir können die technische Entwicklung ja nicht aufhalten…

Stefan: Das ist der Punkt, Junge. Es geht um Balance. Wir müssen vorsichtig sein und die Kontrolle behalten.

Linda: Wir sind eine Familie, Ricky. Das Wichtigste ist, dass wir zusammenhalten und gemeinsam entscheiden, was das Beste für uns ist.

Ricky verdreht die Augen, nimmt aber die Hand seiner Mutter. Stefan wendet sich wieder den flimmernden Nachrichten zu.


Redaktion: li/nrw