Der Blick in die Zukunft

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse FE 22 am BSZ Grimma (Workshop 10.-11. Juni 2024)

Deutschland im Jahr 2045…

Heute wurde die Welt erneut durch das Verschwörungsereignis „Widerstand“ erschüttert, bei dem die wahre Kontrolle über die globalen Regierungen ans Licht kam. Um die Demokratie zu retten, haben Aktivisten die „Demokratie-App“ fürs Smartphone entwickelt, die es Bürgern ermöglicht, in Echtzeit über Gesetze und politische Entscheidungen abzustimmen. Diese Innovation wird als Meilenstein gefeiert, da sie die direkte Mitbestimmung und Transparenz stärkt, doch birgt sie auch die Gefahr von Manipulation und Cyberangriffen.

Gleichzeitig hat die Technologie der telepathischen Kommunikation Einzug in unseren Alltag gehalten, was die Art und Weise, wie wir Informationen austauschen, revolutioniert und die Effizienz in der Zusammenarbeit erheblich verbessert. Im Bildungswesen hat sich das Konzept der personalisierten Lernpläne durchgesetzt. Diese Pläne passen sich automatisch an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schüler an, wodurch jeder in seinem eigenen Tempo lernen kann, was zu einer signifikanten Steigerung der Lernerfolge führt. Allerdings besteht die Gefahr, dass Schüler isoliert lernen und die sozialen Aspekte der Bildung vernachlässigt werden. Künstliche Intelligenzen analysieren kontinuierlich die Lernfortschritte und bieten maßgeschneiderte Unterstützung, was zu einer optimalen Förderung jedes Einzelnen führt, jedoch auch Bedenken hinsichtlich Datenschutzes und Datenmissbrauch aufwirft.

Der Widerstand bleibt stark und wir alle sind aufgefordert, wachsam zu bleiben und für unsere Freiheit zu kämpfen. Die Zukunft ist ungewiss, aber die Hoffnung auf eine bessere Welt lebt weiter.


1. Akt: Bei Oma in der Stube

 Handelnde Personen:  

  • Oma Elke – 73 Jahre alt, graue Haare, ausgeprägtes Temperament  
  • Maja – 17 Jahre alt, chillt gern und ist begeistert sich für Technik  
  • Sibille – 19 Jahre alt, trägt oft einen Hut und eine Brille, ist vernünftig und überzeugend  
  • Kevin – 18 Jahre alt, trägt einen Schnurrbart und strahlt Ruhe aus  

Eine gemütliche, altmodische Stube mit einem großen Sessel, Spitzendeckchen und Familienfotos an den Wänden. Die Tür öffnet sich und Oma Elke, eine alte Dame mit grauen Haaren und ausdrucksstarkem Gesicht, kommt mit einem Rollator herein. Maja sitzt auf dem Sofa und schaut auf ihr Smartphone. Sibille trägt einen Hut, eine Brille und liest ein Buch. Neben ihr sitzt Kevin, 18 Jahre alt, mit einem dünnen Schnurrbart und spielt auf seinem Tablet.

Oma Elke (betritt die Stube, schnauft schwer und lässt sich auf den Sessel sinken): Ach, diese neuen Zeiten. Alles ist so anders geworden.

Das Handy fällt ihr aus der Tasche und klappert auf den Boden.

Maja (schaut auf und eilt zur Oma): Oma, dein Handy! (hebt das Handy auf und reicht es ihr:) Hier, lass mich dir helfen.

Oma Elke (winkt ab, aber lächelt dankbar): Ach, Maja, du mit deinem Technik-Tick. Diese ganzen neuen Erfindungen, wer weiß, ob die uns nicht noch alle in den Ruin treiben.

Maja (setzt sich wieder auf das Sofa und scrollt auf ihrem Smartphone): Aber Oma, die „Demokratie App“ ist doch super! Jeder kann jetzt direkt über Gesetze abstimmen. Direkter geht’s doch wohl nicht!!

Sibille(schiebt ihre Brille hoch und schaut auf): Ja, Maja, aber denk auch an die Risiken. Manipulation, Cyberangriffe… Und nicht jeder ist informiert genug, um sofort über komplexe Themen abzustimmen.

Kevin (legt das Tablet beiseite und nickt): Genau, und was ist mit der sozialen Isolation? Alle lernen jetzt für sich allein. Klar, die personalisierten Lernpläne sind gut, aber was ist mit Empathie und so? Außerdem wird so viel unnötige Energie verschwendet!

Oma Elke (erhebt sich mit Mühe aus dem Sessel und schaut streng in die Runde): Genau, ganz zu Schweigen von der Klimakrise! Ihr jungen Leute denkt, dass Technik die Lösung für alles ist. Aber echte menschliche Verbindungen, echte Gespräche – das kann keine App ersetzen!

Sie nimmt das Handy von Maja und wirft es quer durch die Stube. Das Handy landet unbeschadet auf einem weichen Sessel.

Maja(schaut schockiert): Oma! Das war doch nicht nötig!

Oma Elke (geht mit dem Rollator zur Tür): Vielleicht nicht, aber es war notwendig, dass ihr versteht, dass nicht alles, was glänzt, Gold ist. (wendet sich zum Gehen) Denkt daran, wie wir miteinander umgehen, das ist das, was zählt.

Oma Elke verlässt die Stube. Die Jugendlichen bleiben nachdenklich zurück.

Kevin: Vielleicht hat Oma recht. Wir sollten vorsichtig sein mit all dem Neuen. Und der Klimawandel wurde auch durch die Erfindungen der letzten Jahre nicht aufgehalten…

Sibille(nickt): Ja, und wir müssen sicherstellen, dass wir die Technologie kontrollieren und nicht umgekehrt.

Maja: Ach, keine Ahnung, ich find´s gut! Die Älteren sind doch immer skeptisch allen Neuem gegenüber.

Sie schüttelt den Kopf und wendet sich der App auf ihrem Handy zu.


2. Akt: In der Schule

 Handelnde Personen:  

  • Frau Knüppelkuh – Lehrerin  
  • Matilda – neun Jahre alte Schülerin der dritten Klasse, sehr schlau  
  • Samantha – neun Jahre alte Schülerin der dritten Klasse, nicht ganz so schlau  

Ein modernes Klassenzimmer mit großen Fenstern, bunten Vorhängen und Tischen, die in Gruppen angeordnet sind. An der Wand hängen Poster und Lernmaterialien. Auf jedem Tisch liegt ein Tablet. Die Schüler sitzen an ihren Tischen und unterhalten sich. Frau Knüppelkuh betritt den Raum und stellt sich vor die Klasse.

Frau Knüppelkuh: Guten Morgen, liebe Kinder. Ich habe erfahren, dass eure neuen individuellen Lehrpläne fertig sind. Ich würde euch bitten, eure Tablets aufzumachen und einen Blick darauf zu werfen.

Matilda, eine neun Jahre alte Schülerin, sehr schlau, öffnet sofort ihr Tablet. Samantha, ebenfalls neun Jahre alt, öffnet zögernd ihr Tablet.

Matilda (schaut auf ihr Tablet und strahlt): Wow, das sind ja tolle Aufgaben!

Samantha (runzelt die Stirn): Was ist das? Das ist unfair! Matilda hat viel bessere Aufgaben als ich! Ich bin doch nicht dumm! Ich bin doch kein Kindergartenkind mehr.

Matilda (schaut zu Samantha rüber): Schau doch, Samantha. Ich dachte, du kannst das alles?

Samantha (niedergeschlagen): Nein, doch nicht.

Matilda (lächelt und rückt näher zu Samantha): Na komm, dann machen wir es zusammen.

Frau Knüppelkuh beobachtet die Szene mit einem Lächeln und nickt zufrieden. Die anderen Kinder in der Klasse schauen interessiert zu, einige beginnen ebenfalls, ihre Aufgaben miteinander zu vergleichen.

Frau Knüppelkuh: Kinder, denkt daran, dass jeder von euch einzigartig ist. Diese Lehrpläne sind dazu da, euch individuell zu fördern. Ihr seid nicht dumm oder weniger wert, nur weil eure Aufgaben unterschiedlich sind. Unterstützt euch gegenseitig und lernt zusammen.

Samantha und Matilda nicken und beugen sich gemeinsam über das Tablet. Die anderen Kinder beginnen ebenfalls zu schreiben.


Redaktion: lk/nrw