Ein Zeitreisebericht einer 10. Klasse des BIP Kreativitätsgymnasiums Leipzig vom 28. bis 29. August 2024
Tagebucheintrag 15.07.2045
Heute brachte der Mediscan beunruhigende Nachrichten: Eine tödliche Krankheit wurde früh erkannt, aber die Heilungschancen stehen gut. Trotz der Diagnose denke ich viel über die Zerbrechlichkeit des Lebens nach.
Am Nachmittag fuhr ich mit einem AutoFlow über die schwimmende Insel. Diese Plattformen sind eine Antwort auf den steigenden Meeresspiegel, doch ein Wassersturm zeigte erneut, wie abhängig wir von Technik sind. Was, wenn sie einmal versagt?
Abends in VirtuPlay war die virtuelle Realität so überwältigend, dass sie echter wirkte als die Welt um mich. Viele flüchten sich in diese Welten, aber ich spürte auch die Isolation, die sie mit sich bringt.
In den Nachrichten wurde über eine bizarre politische Debatte berichtet: Die Frage der Bodensicherung der Insel wurde per „Schere, Stein, Papier“ entschieden – und abgelehnt. Auch bei der Diskussion über meine Krankheit zeigte sich wenig Einigkeit. „Solange wir nicht betroffen sind, läuft’s doch, oder?“, meinte ein Minister.
Es bleibt die Frage, wie weit Technologie und Politik unser Leben formen werden – und wie viel Menschlichkeit dabei verloren geht.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: „Die Millionenfrage“
Wir sind in einer Quizshow. Das Publikum klatscht und jubelt.
Günther Schlauch: Hallo und herzlich willkommen zur heutigen Special-Folge von „Wer wird Millionär?“! Heute überspringen wir die ersten 14 Fragen und kommen direkt zur Millionenfrage! (dramatische Pause) „Wer ist der aktuelle Regierungschef unserer schwimmenden Insel?
a) Günther Schlauch
b) Die Super-KI
c) Angela Merkel
d) Es gibt keinen, da der Regierungssitz von den Talons erobert wurde.“
Albert Keinstein: Also, da bin ich mir ziemlich sicher, dass es die Super-KI ist. Angela Merkel war ja mal Bundeskanzlerin, aber das war doch… Deutschland, oder? Ich denke, dass es die Super-KI ist! (Applaus aus dem Publikum)
Günther Schlauch: (nickt ernst) Richtig! Und jetzt kommt die Specialfrage, mit der Sie Ihren Gewinn verdoppeln können. Wie viele Menschen leben denn auf dieser Insel?
a) 150.000
b) 50.000
c) 25.000
d) 10.000
Albert Keinstein: (zögernd) Hmm… da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube, ich will den Publikumsjoker ziehen.
Günther Schlauch: Sie haben den Publikumsjoker gewählt. Wer möchte unserem Gast weiterhelfen?
Frau aus dem Publikum: Es ist Antwort C! Da bin ich mir sicher.
Günther Schlauch: Wollen Sie Antwort C einloggen?
Albert Keinstein: (zuckt mit den Schultern) Sie hat sehr sicher gewirkt. Ich nehme Antwort C!
Günther Schlauch: (jubelnd) Antwort C ist richtig! Sie haben 2 Millionen Euro gewonnen! (Applaus und Konfetti fällt von der Decke)
2. Akt: Die Politikerversammlung
In einem Versammlungsraum sitzen die Politiker Jürgen von Bürgen und Herbert Kross. Über dem Tisch schwebt ein Hologramm der Super-KI, welche als Verwaltung das politische Leben und Ordnung der schwimmenden Insel organisiert.
Super-KI: (mit monotoner Stimme) Willkommen zur heutigen Politikerversammlung. Unser Thema: die Verstärkung des Bodens der schwimmenden Insel.
Herbert Kross: (hustet und schüttelt den Kopf) Also, ich finde das total sinnlos. Das machen wir doch nur, damit wir noch mehr schuften müssen. Und das für ’nen Hungerlohn!
Jürgen von Bürgen: (hochnäsig) Ach bitte, das machen wir für die Sicherheit. Der Wellengang ist stark und wird nach Prognosen mindestens 2 Meter höher erwartet als zuvor!
Skibidi Talahon: (kommt hastig in den Raum) Entschuldigt die Verspätung! Also, meiner Meinung nach ist die Sache klar – verstärken ja, solange es nichts kostet.
Herbert Kross: Na klar, typisch. Sie haben ja gut reden! Ihnen ist das alles egal, aber woher das Geld kommt, sagen Sie nicht. Das hat uns damals schon auf dem Kontinent in eine Katastrophe geführt, als uns eine Stadt nach der anderen abgesoffen ist!
Super-KI: (unbeeindruckt) Da Sie scheinbar keine Einigung erzielen können, wird wie immer mit „Schere, Stein, Papier“ entschieden.
Die drei Politiker halten ihre Fäuste nach vorne und spielen Schere, Stein, Papier. Jürgen von Bürgen gewinnt.
Super-KI: Und damit bleibt der Boden unverstärkt! Danke an alle Beteiligten, Sie können nach Hause gehen. Neue Prognosen zur Überlebenswahrscheinlichkeit der Insel werden berechnet und in Kürze veröffentlicht.
3. Akt: Die Krankheitsdiskussion
Wir sind in einem Untersuchungsraum. Ärzte und Wissenschaftler stehen um einen Tisch. Die Super-KI erscheint als Hologramm im Raum.
Super-KI: Willkommen zur Sitzung über die mysteriöse Krankheit, die immer mehr Menschen betrifft.
Albert Keinstein: (kratzt sich am Kopf) Also, bei den Fällen, die ich untersucht habe, sieht es so aus, dass die Früherkennung funktioniert. Aber eine Lösung haben wir leider noch nicht.
Herbert Kross: (grummelt) Wäre auch mal an der Zeit, dass wir eine Lösung finden. Die Früherkennung gibt es, doch die Folgen der Krankheit kosten uns ein Vermögen!
Skibidi Talahon: (zwinkert) Na ja, solange wir nicht betroffen sind, läuft’s doch, oder?
Günther Schlauch: (schnaubt) Hört zu, Leute. Wir machen einfach weiter wie bisher und versuchen, so viele wie möglich zu retten, auf mehr können wir uns hier scheinbar ja nicht einigen.
Super-KI: (verbindlich) Das klingt nach einem planlosen, aber praktikablen Ansatz. Beschlossen!
Alle nicken und erheben sich langsam.
Redaktion: SM/nrw