Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 10b am BIP Gymnasium Leipzig (Workshop 28.-29. August 2024)
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
Im Jahr 2045 ist die Welt durch den Klimawandel und einen verheerenden Atomkrieg schwer gezeichnet. Die wenigen Überlebenden leben unter Kuppeln in großen Städten. Die Gesellschaft ist tief gespalten: Oben, in den schwindelerregend hohen Türmen, leben die Reichen in Luxus, während die Armen unterhalb der Stadt in Slums hausen.
Es herrscht ein unnahbarer Diktator, der selbst ganz oben in der Kuppel wohnt und nur selten in Erscheinung tritt. Ein sozialer Abstieg kann hier schnell geschehen, und die Kuppel, die alle schützt, birgt auch ein dunkles Geheimnis.
Ein luxuriöser Friseursalon mit Blick über die Stadt unter der Kuppel. Der Diktator sitzt auf einem hochmodernen Stuhl, Mara schneidet ihm die Haare, während er sich lautstark beschwert.
Alexios (genervt): Das Leben hier oben wird auch nicht einfacher. Der Champagner war gestern abgestanden, und die Aussicht auf die Slums ruiniert mir den Appetit.
Mara: Ja, das muss schrecklich für Sie sein. Aber es ist eine große Ehre, dass Sie unseren Salon besuchen!
Alexios: Du verstehst mich. Niemand versteht mich. Immer diese lästigen Pflichten als Diktator. Und die ständigen Forderungen der Reichen! Alle wollen etwas von mir. Hier kann ich endlich mal kurz entspannen.
Mara: Wirklich? Ich dachte, Sie hätten alles, was man sich nur wünschen kann.
Alexios: Das denken alle. Aber die wissen nicht, was es heißt, hier oben zu leben. Jeder will an die Macht. Ach, wenn du wüsstest, was ich schon alles tun musste, um an der Spitze zu bleiben.
Elena tritt in den Raum, ihre Augen weiten sich, als sie Alexios sieht. Sie spricht mit zitternder Stimme.
Elena (schockiert): Mara…ich muss dir etwas sagen.
Mara: Was ist los, Mama?
Elena (mit brüchiger Stimme): Er… Alexios… ist dein Vater.
Mara fällt die Schere aus der Hand.
Mara: Was?!
Alexios: Was redest du da, Frau?
Elena: Ich habe es dir nie erzählt, Mara…Ich habe dich vor ihm versteckt, weil er den Atomkrieg entfesselt hat. Weil er tausende Leben auf dem Gewissen hat.
Mara (fassungslos): Das kann nicht wahr sein…
Alexios: Was für Lügen erzählst du ihr? Ich habe die Welt gerettet!
Elena: Gerettet? Du hast die Welt zerstört, Alexios. Und ich wollte meine Tochter vor dir schützen.
Mara steht starr vor Schock, während Alexios langsam aus seinem Stuhl aufsteht, den Blick eisig auf Elena gerichtet. Die Szene endet abrupt.
2. Akt: Eine alte Liebe
Ein heruntergekommenes Café unterhalb der Kuppel. Sophia und Leon sitzen sich an einem Tisch gegenüber. Die Spannung zwischen ihnen ist spürbar.
Sophia (nervös): Es ist lange her, Leon.
Leon: Ja, zu lange. Wie läuft’s in deinem Leben? Ich war echt überrascht, dich bei diesem Fast Food Laden an der Kasse zu sehen.
Sophia (lächelt traurig): Nicht so gut, wie du vielleicht denkst. Die Zeiten haben sich geändert. Früher… hatte ich alles. Jetzt? Nicht mehr viel.
Leon: Das überrascht mich. Du hattest mich damals verlassen, als ich alles verloren habe. Du wolltest nur den Glanz und das Geld.
Sophia: Das war ein Fehler. Ich war dumm. Aber die Welt ist anders geworden. Niemand ist mehr sicher, nicht mal die Reichen. Der Abstieg kann so schnell passieren, nur ein kleiner Fehler, und alles ist vorbei! Es ist einfach nicht fair.
Leon: Das stimmt, das System ist unfair. Aber wir müssen damit leben. Ich habe mich hochgearbeitet, Stück für Stück. Während du…gefallen bist.
Sophia: Ja, das bin ich. Ich habe alles verloren. Aber als ich dich damals verlassen habe…ich dachte, es wäre das Richtige.
Leon (lehnt sich vor): Und jetzt? Willst du zurück zu mir, weil ich wieder etwas habe?
Sophia (den Tränen nah): Nein…ich weiß, dass ich diesen Fehler nicht rückgängig machen kann. Aber ich will es wenigstens erklären.
Leon: Es gibt nichts mehr zu erklären, Sophia. Diese Stadt ändert die Menschen. Sie hat uns beide verändert.
In dem Moment kommen Sophias Verwandte herein, mit denen sie essen gehen wollte. Die Szene endet in angespannter Stille.
3. Akt: Der Sturz des Diktators
Eine dunkle Straße unterhalb der hohen Türme. Mara hat Alexios um ein Treffen gebeten, um mit ihm zu sprechen. Sie stehen auf einer erhöhten Plattform, auf der man das Slumviertel überblicken kann.
Mara (wütend): Du hast alles zerstört! Du hast unser Leben zerstört! Wie konntest du uns nur alleine lassen?
Alexios: Ich habe diese Stadt zu dem gemacht, was sie ist. Ohne mich gäbe es nichts.
Mara: Nichts? Die Menschen in den Slums haben nichts! Du hast sie alle ihrem Schicksal überlassen, während du oben in deinem Turm sitzt. Es ist komplette Willkür, wer in dieser Stadt ein schönes Leben haben kann, und wer nicht!
Alexios: Das ist der Lauf der Welt. Nur die Starken überleben.
In einem Moment der Wut stößt Mara ihren Vater von der Plattform. Alexios stürzt die Straße hinunter und landet vor Jana und Malik, zwei arme Bewohner der unteren Schichten. Sie blicken ihn überrascht an.
Jana (flüsternd): Ist das…der Diktator?
Malik: Ja, das ist er. Was macht er hier unten?
Alexios (benommen): Helft mir…ich bin der Herrscher dieser Stadt!
Jana: Der Herrscher? Der uns hier unten verrotten lässt?
Plötzlich strahlt ein blendend helles Licht am Himmel. Die Kuppel beginnt zu beben und einzustürzen. Trümmer fallen herab, während Panik ausbricht.
Malik (schockiert): Was zum Teufel ist das?
Jana: Die Kuppel…sie fällt auseinander.
Mara: Du wusstest es! Du hast gewusst, dass die Kuppel nicht mehr hält!
Alexios (mit letzter Kraft): Es war nur eine Frage der Zeit…
Die Szene endet im Chaos, als die Kuppel endgültig einstürzt. Alle blicken fassungslos in den Himmel, während Trümmer auf sie herabregnen.