Krieg und Dystopie

Ein Zeitreise-Bericht einer 11. Klasse am BSZ Delitzsch (Workshop 24.-25. Oktober 2024)

Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

2045 beginnt eine schwere internationale Krise aufgrund eines großen Erdölmangels. Zwar wurden in der Arktis Erdöllager entdeckt, doch der Mangel an dem wichtigen Rohstoff ist so gewaltig, dass ein Krieg zwischen dem Bündnis Russland und China auf der einen sowie den USA auf der anderen Seite beginnt. In diesem Krieg kämpfen nicht menschliche Soldaten gegeneinander, sondern es werden Roboter und Drohnen genutzt. Deutschland steht an der Seite der USA und produziert für diese Roboter und Drohnen. Nicht nur durch den Verkauf der neuen Waffentechnologien gewinnt Deutschland an Wirtschaftskraft. Gleichzeitig ist der Unterschied zwischen Reich und Arm in Deutschland noch nie so groß, wie er aktuell im Jahr 2045. Die Bevölkerung war auch noch nie so unzufrieden. Durch die Bargeldabschaffung und das Ersetzen von Menschen durch Roboter in vielen Berufsfeldern, wie zum Beispiel die Lieferung durch Drohnen, fühlen sich die Menschen kontrolliert, beobachtet und nicht wertgeschätzt. Es sind mittlerweile auch sehr viele Verschwörungstheorien im Umlauf. So wird behauptet, dass es in dem Krieg gar nicht wirklich um Erdöl gehe, sondern um eine geheime Machenschaft. Deutschland versucht an der Demokratie festzuhalten und den erstarkten Diktaturen eine freiheitliche Gesellschaftsordnung entgegenzusetzen.


Akt 1: Tankstelle

 Handelnde Personen:  

  • Verkäuferin Bella  
  • Kunde Uwe  

Uwe betritt die Tankstelle, um sich eine Schachtel Zigaretten zu kaufen.

Bella: Hallo. 

Uwe: Guten Tag. 

Bella: Was möchten Sie kaufen? 

Uwe: Ich möchte eine Packung Zigaretten kaufen, bitte. 

Bella: Was, Zigaretten? 

Uwe: Ja, Zigaretten!

Bella: Ah, okay. (dreht sich um, geht zum Regal und holt eine Packung) 

Uwe: Und wie viel kostet das?

Bella: 3 Bitcoins. 

Uwe (entsetzt): Wie viel? Warum so viel auf einmal? 

Bella: Wissen Sie das nicht? 

Uwe: Nein. 

Bella: Der Krieg hat die Waren und die Preise stark beeinflusst. 

Uwe: Aber so viel? (schüttelt verzweifelt den Kopf)

Bella: Ja, wegen des Kriegs…

Uwe: Und kann ich nicht mit Bargeld bezahlen?

Bella (schaut genervt): Was laberst du? Man kann nur noch mit Karte bezahlen. 

Uwe: Das ist ja ein Mist. Dann behalten Sie Ihre Zigaretten. (winkt ab) Tschüss. 

Bella: Tschüss.

Enttäuscht verlässt Uwe die Tankstelle. 


2. Akt: Im Park

 Handelnde Personen:  

  • Vladimir  
  • Karl Heinz  

Die zwei Freunde Vladimir und Karl Heinz treffen sich zufällig im Park. 

Vladimir: Hey, mein Atze. (schlägt ein) Was geht?

Karl Heinz: Hey, na. Wie geht’s dir?

Vladimir: Ja, mir geht’s gut, aber ich habe so vieles gehört.

Karl Heinz (nickt): Ich auch. Was hast du denn gehört? 

Vladimir: Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber kann es sein, dass irgendwie um die Antarktis herum Aliens leben? Ich habe letztens auf meiner VR-Brille geschaut, auf YouTube, und da kam auf einmal die Meldung, dass dort irgendwo ein Raumschiff abgestürzt ist. 

Karl Heinz: Ja, sowas habe ich auch gesehen. Die sagen ja auch, dass es einen Ressourcenkampf zwischen USA und China gibt und die dort gar nicht mehr mit Menschen, sondern mit Robotern kämpfen. Ich glaube, die wollen da was verheimlichen. 

Vladimir: Ja, ich glaube auch. 

Karl Heinz: Ich habe auch gehört, dass Elon Musk auf den Mars flüchten will und da nimmt er bestimmt nur die Elite mit, weil er weiß, dass die Welt bald untergeht und die Aliens uns einnehmen werden.

Vladimir: Ja, ja. Ich weiß nicht, was der Sinn dahinter ist, warum er so ist und warum die Regierung da mitspielt. Aber warum will er denn auf den Mars? Ich verstehe es einfach nicht. (zuckt mit den Schultern)

Karl Heinz: Ich auch nicht. Und diese Roboter und Drohnen überall, die jetzt hier rumfliegen, Sachen ausliefern und auch zu Hause bei uns, ich glaube, die beobachten uns. (schaut sich verängstigt um)

Vladimir (nickt heftig): Ja, ja. Ich habe auch diese Tauben gesehen, die beobachten uns doch auch. Ich sehe, dass diese Augen eigentlich eine Kamera drin haben. Ich finde das unheimlich. 

Karl Heinz: Ja. 

Vladimir: Was ist mit der Regierung los? 

Karl Heinz: Auf TikTok habe ich auch so etwas gesehen. 

Vladimir: Jaja, TikTok. 

Karl Heinz: Da wurden sehr viele Sachen belegt. 

Vladimir: Ja. (seufzt) Naja, okay. Mein anderer Kumpel kommt auch gleich noch dazu.

Karl Heinz: Ich muss eigentlich jetzt gleich los. 

Vladimir: Ach, bleib doch noch ein wenig. 

Karl Hein: Na gut, okay. 

Wenige Minuten später stößt noch Uwe mit dazu. 


3. Akt: Im Park

 Handelnde Personen:  

  • Vladimir  
  • Karl Heinz  
  • Uwe  
  • Fremder  

Vladimir:  Hallo. 

Uwe: Hi. 

Karl Heinz: Hey!

Vladimir: Jo, was geht? 

Uwe: Alles gut und bei dir?

Vladimir: Jo, mir geht’s auch gut. 

Uwe: Ich konnte heute keine Zigaretten kaufen. 

Vladimir: Ja, weil es so teuer geworden ist, oder? 

Uwe: Ja, 3 Bitcoins!

Vladimir: Ja, das habe ich auch gesehen. Aber gut, dass der Bitcoin-Preis wenigstens ein bisschen runtergegangen ist. Und ich find schon auch gut, dass man damit jetzt überall bezahlen kann und nicht mehr mit Scheinen oder so. 

Uwe: Ja, naja. Ich hatte heute leider nur Bargeld dabei, deswegen war das ein Problem.

Vladimir: Ja gut, das ist dann natürlich blöd. Das tut mir sehr leid. 

Uwe: Danke. 

Vladimir: Was mir gerade nicht aus dem Kopf geht, ist dass ich nicht verstehen kann, warum die Regierung uns auf einmal so sehr uns ausspionieren will und unbedingt wissen will, was wir machen. 

Uwe: Ja, das verstehe ich auch nicht. 

Auf einmal kommt ein Fremder auf die drei Freunde zu und schaltet sich in das Gespräch ein. 

Fremder: Ja, ich habe hier dieses Gespräch über die Regierung mit angehört. (wendet sich direkt an Vladimir) Wie meintest du das? War das irgendwie gegen die Regierung gerichtet?

Vladimir: Nein, nein, nein. Das war nicht gegen die Regierung. (schüttelt heftig seinen Kopf)

Fremder: Achso, weil ich habe da nämlich eine gewisse Meldung über dich bekommen, dass du möglicherweise ein Spion sein könntest. 

Vladimir: Ein Spion? 

Fremder: Ja, ein Spion des verfeindeten Landes. 

Vladimir: Nein, nein, nein. Auf keinen Fall. 

Fremder: Ich habe das Gefühl, da stimmt etwas nicht. 

Vladimir: Nein, nein, ich bin ein guter Bürger. 

Fremder (unbeirrt): Das darf so nicht sein. Du bist ein schlimmer Finger! Und dafür wirst du leiden. (holt blitzschnell eine Waffe heraus und betäubt Vladimir) So. (dreht sich zu Uwe und Karl Heinz) Natürlich habt ihr davon jetzt mitbekommen, das darf nicht so bleiben. Unsere Regierung wird uns alle erfüllen und deswegen: Ewiges Vergessen euch allen! (betäubt, ohne zu zögern, auch noch Uwe) Du bist nun noch der letzte „Überlebende“. (zu Karl Heinz) Du wirst mein neues Testobjekt sein. Ich habe nun eine Macht erlangt, indem ich durch den Schlaf deiner Freunde stärker geworden bin. Und nun scheint es so, als ob ich der mächtigste von uns allen bin. (blickt verschwörerisch in den Himmel) Du wirst keine Chance gegen mich haben. Ihr werdet alle gegen mich verlieren. (lacht fies) Und nun kann ich auch endlich meine Tarnung abnehmen. Ich habe euch allen etwas vorgespielt. Ich bin nicht irgendein Fremder, ich bin in Wahrheit der Androide 3X13 und habe den Auftrag der Regierung von Kim Jong-un, alle Feinde unserer unsterblichen Kim-Familie zu vernichten. Durch meine Arbeit erhalte ich mächtigere Implantate und noch mächtigere Waffen, als ich jetzt schon habe. Ich werde die ultimative Kraft sein, um euch Feinde aus dem Westen dem Erdboden gleich zu machen. 

Der Androide 3X13 schnappt sich den verängstigten Karl Heinz und verschwindet im Nirgendwo.