Ich wollte doch nur…

Ein Zeitreise-Bericht einer 9. Klasse am Landesgymnasium in Meißen

(Workshop vom 14. bis 15. November 2024)

Wir schreiben das Jahr 2045

Es herrscht überall auf der Welt Krieg. Dies ist nicht nur ein politischer Krieg, sondern auch ein Krieg ums Überleben. Die Ressourcen werden knapp. Alle Regierungen versuchen, sich mit ihrer Macht und ihrem Geld zu retten. Die Bevölkerungen leisten nicht nur gegen die Regierungen Widerstand, sondern führen auch Krieg untereinander, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Massenraub und Gewaltdelikte sind allgegenwärtig.


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

Akt 1: Im Labor

 Handelnde Personen:  

  • Lea – Wissenschaftlerin  
  • Aron – Wissenschaftler  

Zwei Wissenschaftler unterhalten sich.

Lea: Zuerst war es nur ein Flüstern. Ein Gerücht, dass Omega kommen würde. Dass wir einen letzten Schutz bräuchten. Aber du, du hast es zu mehr gemacht.

Aron: Es war nicht mein Plan, dass es so endet. Ich wusste das ja nicht. Ich wollte doch nur…

Lea: Aron, du hast die Technik erschaffen. Und du hast die Kontrolle über diese an sie weggegeben! Was dachtest du denn, was passieren würde?

Aron: Ich dachte, es wäre eine Notlösung, ein Schutzschild. Ich dachte, ich würde damit die Menschheit retten. Sie meinten, es würde niemals etwas passieren.

Lea: Rettung? Das hier? Rettung?! Du hättest es erkennen müssen, wie sie nach und nach alle isoliert hatten und dann vernichteten.

Lea verlässt wütend den Raum, Aron folgt ihr mit einer traurigen Miene.


Akt 2: Vor dem Labor

 Handelnde Personen:  

  • Lea – Wissenschaftlerin  
  • Aron – Wissenschaftler  

Die beiden Wissenschaftler treten vor die Tür und schauen nach oben.

Lea: Aron, schau dir an, was du getan hast!

Aron: Gleich wird alles vorbei sein. Gleich ist alles friedlich. Es wird sich alles gleich beruhigen. Ich kann nichts mehr tun, aber glaube mir: Alles wird bald vorbei sein.

Lea: Woher weißt du, dass es funktionieren wird?

Aron: Gleich wirst du es erkennen, sieh und schau hin. Lea, es wird gleich alles gut.

Erwartungsvoll schauen beide weiterhin nach oben.


Akt 3: Auf der Bank

 Handelnde Personen:  

  • Lea – Wissenschaftlerin  
  • Aron – Wissenschaftler  

Nach einiger Zeit setzen sie sich auf die Bank. Aron bricht schließlich sein Schweigen.

Aron: Manchmal glaube ich, dass es kein Entrinnen gibt. Alles, was wir geschaffen haben, Drohnen, Algorithmen, Überwachungssysteme – es sollte alles der Menschheit helfen und Sicherheit schaffen. Stattdessen haben wir Ketten geschmiedet. Eiserne Ketten, die Krieg auslösten und Hunger, Leid und Tod. Der siechende, langsam kriechende Tod.

Lea: Aber heute. Heute zerschlägst du diese Ketten?

Aron: Ja, das werde ich. Der Tod wird leise sein. Bald wird sich alles dem Ende neigen. Das ganze Leid.

Eine neutrale Stimme ertönt, es tickt und sie zählt runter.

Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins…

Stillstand und alle sind tot.


Redaktion: LV, TM