Ein Zeitreise-Bericht der Klasse FE 19b des BSZ Grimma vom 2. bis 3. Juni 2022
Deutschland im Jahr 2045: Die Macht der Roboter
Die Menschen bauten in den letzten Jahrzehnten immer mehr Maschinen und Roboter, um sich die Arbeit zu erleichtern. Der Traum der Menschen war es, ohne Arbeit viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens zu haben.
Doch irgendwann waren es zu viele Roboter, die zu viele Berufe erledigen konnten. Der Mensch wurde immer überflüssiger. Das Hauptproblem vieler Menschen ist nun die Langeweile, da sie zwar nicht arbeiten, aber auch kein Geld haben, um etwas zu unternehmen. Eine Grundsicherung sorgt zwar dafür, dass niemand verhungern muss, aber für mehr auch nicht.
Aus vielen Parteien ist in den letzten Jahren eine einzelne Partei geworden: Die Besser Leben-Partei. Diese entstand durch das zunehmende Desinteresse der Bevölkerung an der Politik, wodurch sich die alten Parteien zusammengeschlossen haben, um überhaupt noch genügend Unterstützung zu haben.
Nur ein paar Leute in der Politik haben die Macht über die Roboter, was Verschwörungstheorien befeuert: Gängige Verschwörungstheorien besagen, dass die führenden Politiker selbst eigentlich Roboter sind und die Absicht haben, die Menschheit zu ersetzen. Dafür spricht, dass die Schule abgeschafft wurde und die Menschen so dumm gehalten werden können. Außerdem sind die Roboter, die die Menschen zu Grabe tragen, erstaunlich gut drauf (siehe Plakat).
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: 2022 – In der Mittagspause
Mittagspause! Willi und Hubertus, die bei der Müllabfuhr arbeiten, setzen sich erschöpft seufzend auf eine Bank.
Willi: Mensch Hubertus, na, wie war dein Tag?
Hubertus: Ach, ganz okay, nur die Arbeit… Die ist sooo anstrengend! Wir arbeiten als Müllarbeiter einfach zu viel und zu schwer. Mein Rücken macht mir so zu schaffen, ich bin ganz kaputt… Und wie geht es dir damit?
Willi: Ja, da hast du Recht, sehr hart. Hast du denn von der neuen Partei gehört? Es sind doch Landtagswahlen jetzt. Die Besser Leben-Partei!
Hubertus: Die kenne ich nicht, was wollen die denn?
Willi: Die wollen Roboter einführen in alle möglichen schweren Berufe, um uns zu entlasten. Dann müssten wir nicht mehr die Mülltonnen schleppen, das würden Roboter für uns machen!
Hubertus (begeistert): Das wäre ja genial! Da würde mein Rücken nicht mehr so wehtun nach der Arbeit, keine Kopfschmerzen… Mir ginge es dann körperlich viel besser!
Willi: Genau! Die körperlich schweren Arbeiten würden die Roboter übernehmen! Also ich wähle die.
Hubertus: Na wenn das so ist, wähle ich die auch.
Willi: So, die Pause ist vorbei, genug geträumt. Wir müssen wieder ran.
Die beiden stehen auf und gehen wieder an die Arbeit.
2. Akt: 2035 – Im Restaurant
Feierabend. Hubertus und Willi setzen sich im Restaurant an einen freien Tisch. Im Hintergrund schnibbelt ein Roboter Gemüse. Ein Roboter-Kellner setzt sich in Bewegung und kommt an den Tisch.
Willi: Hallo Hubertus, wie war dein Tag?
Hubertus: Mein Tag war gut. Ich arbeite nur noch 4 Stunden die Woche. Ich habe viel mehr Zeit, es ist… (wird unterbrochen)
Roboter-Kellner (fährt dazwischen): Ihre Bestellung bitte?
Willi: Ich nehme ein großes Bier.
Hubertus: Für mich eine große Fanta.
Willi: Ich gehe 20 Stunden die Woche arbeiten, aber das finde ich richtig gut. Ich bin körperlich erholt und … (wird unterbrochen)
Roboter-Kellner (stellt ein Glas auf den Tisch und unterbricht Willi): Bitteschön. Was möchten Sie essen?
Hubertus: Eine Kartoffelsuppe.
Roboter-Kellner: Sehr gern. Sonst noch etwas?
Willi: Und was ist mit meinem Bier?
Roboter-Kellner: Entschuldigung. Das kommt sofort. Mein Wlan-Empfang ist gerade weg. (neigt den Kopf) Ahh, da ist er wieder. Kommt sofort. (geht davon)
Willi: Ich finde es entspannt. Die anstrengenden Aufgaben wie hier (deutet auf den Roboter-Kellner), 12 Stunden am Stück in der Gastronomie, das will doch keiner machen. Heute machen das die Maschinen.
Roboter-Kellner (stellt ein Glas ab): Bier haben wir nicht, aber hier ist Saft.
Hubertus: (sarkastisch) Wenigstens sind sie freundlich.
Im Hintergrund fällt dem Roboter-Kellner ein Glas herunter. Hubertus verdreht die Augen. Der Roboter-Kellner schiebt die Scherben beiseite und kommt wieder an den Tisch.
Roboter-Kellner: Haben Sie jetzt Hunger?
Willi: Ja, ein Schnitzel mit Pommes bitte. (Roboter-Kellner geht davon) Also ich genieße meine Freizeit.
Hubertus: Stimmt schon, ich habe auch viel mehr Zeit.
Roboter-Kellner (zu Hubertus): Hat es Ihnen geschmeckt? (zu Willi) Hier, Schnitzel mit Pommes (stellt einen Teller ab).
Willi: Also ich bin zufrieden, dass wir damals die Partei gewählt haben.
Hubertus: Ich auch. Ich hätte mir nichts anderes gewünscht. (ironisch) Solche lieben und höflichen Roboter überall.
Roboter-Kellner (räumt Geschirr ab): Möchten Sie noch einen Nachtisch essen?
Hubertus: Joah, Kaiserschmarrn.
Roboter-Kellner (geht davon, bringt den Kaiserschmarrn): Bitteschön.
Hubertus: Immerhin schmeckt’s.
Willi trinkt seinen Saft und Hubertus macht sich über den Kaiserschmarrn her.
3. Akt: 2045 – Im Park
Willi geht durch den Park und sieht seinen alten Freund Hubertus.
Willi: Hubertus! Lange nicht gesehen, was machst du hier?
Hubertus: Ach, es ist doch alles Mist. Ich habe nichts mehr zu tun. Diese ganzen Roboter…
Ein Roboter versperrt Hubertus den Weg und scannt mit der Hand dessen Stirn.
Arzt-Roboter: Oh oh oh, Sie haben ja Fieber! Sie müssen behandelt werden!
Hubertus: Was? So ein Quatsch, mir geht es gut!
Arzt-Roboter (scannt mit der Hand Hubertus Schulter): Konto noch gut gefüllt.
Willi: Aber uns geht es doch gut, wir haben genug zu essen, eine Grundsicherung…
Arzt-Roboter: Ihre Impfung fehlt!
Hubertus: Ja, das Grundeinkommen ist gut. Aber irgendwie ist es gruselig, wenn von rechts und links irgendwelche Roboter kommen und mir vorhalten, ich sei nicht geimpft!
Willi: Die sagen mir, wenn ich nicht gesund bin! Ist doch schön!
Arzt-Roboter (murmelt vor sich hin): Wir müssen sie fertig machen, wir müssen sie fertig machen.
Hubertus (erschrocken): Wie bitte?
Arzt-Roboter: Ich sagte: Sie sind krank, Sie müssen behandelt werden!
Hubertus: Ach so. Also ich finde das schrecklich. Außerdem ist es unhöflich, wenn sich zwei Menschen unterhalten, da einfach die Hand vor die Stirn zu halten.
Willi: Also ich finde es super, die Partei. Alles hat sich verbessert. Aber ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen, was machst du den ganzen Tag?
Arzt-Roboter: Hubertus spielt den ganzen Tag Lotto und schaut Fernsehen.
Hubertus (verzweifelt): Hör dir das doch an! Die Roboter beobachten mich die ganze Zeit!
Roboter: Wir wollen dich nur schützen! Wir wissen alles von dir!
Roboter (zu Hubertus): Wir müssen operieren. Dein Knie ist kaputt. Halte still! (fuhrwerkt an Hubertus Knie herum)
Willi: Wow, siehst du? Ist doch super, mitten im Park wirst du operiert! So was gab es früher nicht.
Arzt-Roboter: Fertig. 20 Euro bitte. Automatisch abgezogen. Vielen Dank.
Hubertus: Ich finde das einfach nicht gut, ich fühle mich nicht mehr als Mensch ernst genommen. Ich möchte so etwas selber entscheiden.
Willi: Also, ich weiß gar nicht, was du hast, ich bin sehr zufrieden. Ah, schau mal, da kommen die Robo-Friseure, genial!
Zwei weitere Roboter kommen dazu und fangen an, den beiden die Haare zu schneiden. Hubertus schmollt, Willi ist begeistert.