Ein Zeitreisebericht einer 10. Klasse des e.o.plauen in Plauen vom 11. bis 12. Juli 2022
Wir schreiben das Jahr 2045
Nach einer umfassenden Reform des deutschen Regierungssystems wurde der Föderalismus gestärkt und die Bundesländer, die Delegierte in die Regierung entsenden, tragen deutlich mehr Verantwortung. Die Verankerung von Volksabstimmungen im Grundgesetz tragen dazu bei, dass die Bevölkerung mehr Einfluss erlangt und zufrieden ist. Außerdem sind Wissenschaftler über einen ständigen Rat stärker in politische Entscheidungen eingebunden und lenken den Staat mit. Stärkste Partei im Jahr 2045 ist die Grün-Sozial-Partei, kurz GSP.
Es ist zum Standard geworden, dass alle Bürger ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten, dass sie durch Arbeit freiwillig erweitern können. Die Höhe des zusätzlichen Einkommens richtet sich nach dem körperlichen oder geistigen Aufwand der Arbeit. Weil alle Menschen in modernen, unterirdischen Anlagen leben und arbeiten, konnte sich die Natur erholen und dient heute vor allem dem Freizeitleben und der Erholung. Umweltschutz genießt generell einen sehr hohen Stellenwert: große Aufforstungsprogramme haben neue Wälder entstehen lassen, die bewusste Lebensweise der Bevölkerung hat Umweltzerstörung und Ressourcenverschwendung gestoppt und öffentliche Verkehrsmittel wie die neu gebauten Hyperloop-Netze können von allen kostenfrei genutzt werden.
Auch in anderen Lebensbereichen haben technische Neuerungen und Entwicklungen zu spürbaren Verbesserungen für die Menschen geführt. So verfügen beispielsweise die meisten über ein Smartphone in ihren Handflächen, wodurch die Kommunikation vereinfacht wird. Durch medizinische Innovationen, z.B. in der Krebstherapie, ist die Lebenserwartung immens angestiegen, weshalb allerdings auch ein deutlich höheres Renteneintrittsalter beschlossen worden ist. Automatisierte Maschinen und Roboter unterstützen die Menschen in ihrem Alltag und übernehmen viele gefährliche oder mühsame Aufgaben.
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: Zuhause im Badezimmer
Frau Keller: Ach, so spät schon! Ich muss zum Kongress!
Sie hastet aus ihrer Wohnung, die in einem großen unterirdischen Wohnsilo liegt. Nach nur kurzer Zeit erreicht sie die Hyperloopstation.
Durchsage: Hyperloop-Zug GL317 der Global-Linie fährt in 5 Minuten in Röhre 4 ab. Alle Reisenden finden sich bitte am Zugangspunkt zu Röhre 4 ein.
Der Hyperloop-Zug ist auf die Minute pünktlich, Frau Keller steigt ein und der Zug rauscht geräuschlos und mit hoher Geschwindigkeit davon.
2. Akt: Pressekonferenz vor dem aktuellen Regierungskongress
Vor der Sitzung des Regierungskongresses, an der Delegierte der Bundesländer und Experten teilgenommen haben, findet eine Pressekonferenz statt, auf der die Journalistin Frau Keller einige Teilnehmer interviewt.
Frau Keller: Guten Tag, vielen Dank für ihr Kommen. Ich hoffe, es geht Ihnen allen gut und ich würde vorschlagen, wir fangen mit einer kurzen Vorstellung an. (dreht sich zum Podiumsgast ganz links)
Herr Dr. Wagner: Ja, guten Tag, mein Name ist Herr Dr. Wagner. Ich bin der Delegierte des Bundeslandes Sachsen und vertrete hier die Landesregierung.
Frau Keller: Wie schätzen Sie ihre jüngste Wiederwahl ein?
Herr Dr. Wagner: Sehr gut, wir sind in der Bevölkerung sehr beliebt und finden große Zustimmung.
Frau Keller: (wendet sich zur nächsten Person) Und wer sind Sie?
Herr Dr. Berg: Ich bin Herr Dr. Berg, Vertreter des Bundeslandes Bayern.
Frau Keller: Freuen Sie sich schon auf den Kongress?
Herr Dr. Berg: Natürlich freue ich mich auf den Kongress. Es ist immer schön, mit den Kollegen zusammenzukommen.
Frau Keller: Würde Sie sich bitte vorstellen?
Fr. Prof. Dr. Robot: Mein Name ist Frau Prof. Dr. Robot, ich bin hier als Vertreterin der Firma Robotex. Ich habe hier heute auch unsere neuste Erfindung, den Headbot, mitgebracht. Aber dazu mehr nach Ende des Kongresses. Nur so viel: er wird das Leben vieler Menschen sehr vereinfachen!
Frau Keller: (nickt der letzten Person freundlich zu) Und Sie?
Frau Dr. Insel: Ich bin Frau Dr. Insel, Delegierte des 17. deutschen Bundeslandes, Mallorca.
Frau Keller: Wie fühlt es sich an, heute, 14 Jahre nach Aufnahme in die Bundesrepublik, Mallorca beim Regierungskongress zu repräsentieren?
Frau Dr. Insel: Es ist toll! Ich bin sehr glücklich, Mallorca hier vertreten zu dürfen!
3. Akt: Auf der Hyperloopstation
Nach Ende der Pressekonferenz verteilen sich die Teilnehmer im Raum, manche kommen noch ins Gespräch. Frau Kellers Smartphone in der Handfläche vibriert und eine Ansage ertönt.
Smartphone: Frau Keller, Ihr Hyperloop nach Melbourne fährt in 15 Minuten ab.
Frau Keller verabschiedet sich von den noch anwesenden Politikern, Experten und Gästen und macht sich auf den Weg zur Hyperloopstation. Nach nur kurzem Fußweg ist sie dort angekommen.
Durchsage: Hyperloop-Zug GL7 der Global-Line nach Melbourne Main Pipe Station, Abfahrt 16:15 Uhr und 13 Sekunden, heute 17 Sekunden früher. Vorsicht bei der Einfahrt.
Service Personal: Bitte einmal ihr Ticket auf der Handfläche scannen.
Frau Keller: Aber natürlich.
Nachdem sich Frau Keller in eines der luxuriösen Abteile gesetzt hat, verlässt der Zug geräuschlos und mit hohem Tempo die Station in Richtung Melbourne, wo er nach nicht einmal 10 Stunden Reisezeit ankommt.
Redaktion: km