Gespalten

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse BGY22G2 des BSZ Delitzsch vom 3. bis 4. November 2022

Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Zu Hause

 Handelnde Personen:  

  • Mutter  
  • Franz – Sohn  
  • Herr Walzer-Schmidt – Vertreter   
    der Volkspartei 

Mutter: Hallo Franz, schön, dass du wieder da bist.

Franz: Hallo Mutti, mein Tag war so stressig heute! Alfredo wurde gekündigt. Die ganzen Roboter übernehmen die Arbeit.

Mutter: Wieso?

Franz (düster): Die ersetzen alles, was wir machen. Ich sehe es kommen. Bald wird mir auch gekündigt.

Mutter: Ich kann es gar nicht glauben, wie sich die Welt entwickelt hat. Ich will den Fernseher gar nicht mehr einschalten. Bald sind auch die Wahlen.

Franz: Ich glaube, das wird nicht gut enden.

Mutter: Na, mach mal doch den Fernseher an. Jetzt kommen gleich die Nachrichten.

Die Tagesschau läuft.

Nachrichtensprecher Herr Jung: Herzlich willkommen bei der Tagesschau. Heute ist der 12. Dezember 2045. Bald finden die Wahlen statt. Heute haben wir einen besonderen Gast, Herr Walzer-Schmidt. Er ist der Vertreter der Volkspartei. Guten Tag. Sie möchten die Todesstrafe wieder einführen?

Walzer-Schmidt: Ja, richtig.

Herr Jung: Warum denn?

Walzer-Schmidt: Da muss etwas geändert werden. Die Gangster denken, sie sind unantastbar. Das darf nicht sein.

Mutter (schüttelt ihren Kopf): Ich muss das ausmachen. Das kann so nicht weitergehen. Bald leben wir auf der Straße!

Franz fängt an, zu weinen.

Mutter: Was ist denn los? Dir wird auch gekündigt? Warum?

Franz (weint): Ich weiß es nicht.

Mutter: Ach, mein Kind.

Sie machen den Fernseher aus und vereinbaren, ein paar Tage keine Nachrichten zu schauen.


2. Akt: Im Krankenhaus

 Handelnde Personen:  

  • Frau Dr. Mut – Ärztin  
  • Frau Christ – Patientin  
  • Frau Schmidt – Patientin  
  • Schwester Bärbel  
  • Schwester Ute  

Die Ärztin kommt ins Krankenzimmer.

Dr. Mut: Guten Tag Frau Christ, wie geht es Ihnen?

Frau Christ (hustet): Es geht mir gut. Und Ihnen?

Dr. Mut: Sehr gut, danke. Ich habe gute Neuigkeiten für Sie. Wir haben eine neue Lunge für Sie gefunden.

Frau Christ: Wirklich?

Dr. Mut: Ja.

Frau Christ: Vielen lieben Dank! Da bin ich aber erleichert.

Dr. Mut: Gerne. Das freut uns auch. Sie werden in zwei Tagen operiert.

Frau Christ (froh): Ich danke Ihnen.

Frau Schmidt (bekommt das Gespräch mit und geht auf Dr. Mut zu): Aber ich stehe auch auf der Warteliste. Ich bin schon viel länger hier!

Dr. Mut: Bei mir steht was anderes. Ich kann nichts dafür. Dann müssen Sie warten.

Frau Schmidt (resigniert): Okay…

Schwester Bärbel redet mit ihrer Freundin und Kollegin Schwester Ute über das, was sie vorhin im Krankenhaus gesehen hat.

Schwester Ute: Hallo! Na, wie war dein Arbeitstag bis jetzt?

Schwester Bärbel: Es ist anstrengend… Durch Corona haben die meisten Probleme. Ich glaube, ich kündige.

Schwester Ute (überrascht): Wieso denn?

Schwester Bärbel: Ich fühle mich nicht mehr wohl. Es gibt zu viel Ungerechtigkeit, auch wegen der Volkspartei.

Schwester Ute: Was meinst du genau?

Schwester Bärbel: Ich meine das mit Frau Christ. Sie haben sie vorgezogen, obwohl Frau Schmidt schon viel länger im Krankenhaus war als Frau Christ.

Dr. Mut (überhört das Gespräch): Ich bin die zuständige Ärztin für Frau Christ und es steht auf meiner Liste, dass sie länger auf eine Lunge gewartet hat.  

Schwester Bärbel (wütend): Ich weiß schon, was hier vorgeht. Ich kündige! Ich kann das nicht mehr aushalten.

Schwester Ute (ironisch): Ein toller Arbeitstag…

Frau Dr. Mut zuckt mit den Schultern, Schwester Bärbel stürmt aus dem Zimmer und Schwester Ute reibt sich verwundert die Augen.


3. Akt: Auf einer Party

 Handelnde Personen:

  • Marie – Partygängerin   
    und Sympathisantin der Demokraten  
  • Nadja – Partygängerin   
    und Sympathisantin der Demokraten  
  • Madjane – Partygängerin   
    und Sympathisantin der Volkspartei  
  • Jette – Partygängerin   
    und Sympathisantin der Volkspartei  

Marie und Nadja treffen sich, um zusammen auszugehen.

Marie: Du siehst total schön aus!

Nadja (glücklich): Danke, du auch!

Marie: Wollen wir ausgehen?

Nadja: Klar, es ist ja Wochenende. Auf welche Party wollen wir gehen? Die hier?

Nadja zeigt auf ihre Teleportation-Partykarte.

Marie: Ja, das sieht gut aus.

Marie und Nadja teleportieren sich in einen angesagten Club. Laute Musik läuft. Sie tanzen zu dem Beat.

Marie (laut zu Nadja): Hier ist es ja schön! Niemand nervt oder stört.

Es teleportieren sich weitere Partygäste in den Club. Darunter Madjane und Jette.

Marie (empört, als sie erkennt, dass die Partygänger von der Volkspartei sind): Ey, was soll das? Wir waren hier zuerst!

Jette (verärgert): Wir haben doch gar nichts gemacht! Wir wollten doch nur was trinken und tanzen!

Nadja (schreit): Wir waren hier zuerst!

Madjane (schüttelt den Kopf): Immer diese Demokraten, die alles zerstören.

Marie (hakt sich bei Nadja ein): Komm, wir gehen!

Marie und Nadja teleportieren sich in einen anderen Club. Madjane und Jette diskutieren, warum man immer so gegeneinander denkt und man bestehende Unterschiede nicht einfach tolerieren kann. Aber dazu bedarf es leider immer beider Seiten.


Redaktion: eh.