Teleportation

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 10/1 des Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasiums in Delitzsch vom 11. bis 12. Mai 23


Ein Tagebuch-Eintrag aus dem Jahr 2045

Liebes Tagebuch,

das Leben im Jahre 2045 ist total klasse. Für mich ist das Coolste, dass man sich durch die ganze Welt teleportieren kann, egal wohin und wann.

Ich besitze keine Staatsbürgerschaft, da es keine Ländergrenzen gibt, dadurch findet auch keine Diskriminierung von anderen Nationalitäten statt.

Letzte Woche hatte ich einen Kreuzbandriss und wurde direkt, ohne Wartezeit, professionell von Robotern behandelt. Durch diese Entwicklungen haben wir Menschen mehr Freizeit und können die Welt bereisen!

Wir haben keinen festen Wohnsitz, sondern wechseln unsere Zimmer je nach Lust und Laune. Wir wohnen immer da, wohin wir uns gerade teleportiert haben.


1. Akt: Im Park

 Handelnde Personen:  

  • Louise – Zeitreisende  
  • Camille – Mädchen aus dem Jahr 2045  
  • Gabriel – Junge aus dem Jahr 2045  

Louise landet im Jahr 2045. Sie blickt sich nach allen Seiten um und weiß gar nicht, was sie sich zuerst anschauen soll.

Louise (erstaunt): Das ist also die neue Welt, das Jahr 2045. Hier ist alles so anders, so neu!

Nicht weit entfernt unterhalten sich Camille und Gabriel, die auf Louise aufmerksam werden und zu ihr gehen.

Camille (freundlich): Hallo, du bist wohl neu hier, können wir dir helfen? Wir sind Camille und Gabriel.

Louise: Das ist aber nett. Hallo! Ich bin Louise. Entschuldigung, das Café dahinten, wer oder was bedient dort?

Gabriel: Das ist ganz neu, das sind sogenannte Dienstleistungsroboter. Die gibt es in allen möglichen Branchen. Hier zum Beispiel als Kellner, aber sie werden auch als Ärzte eingesetzt.

Louise: Wow! Und wie bezahlt man im Café?

Gabriel: Bei uns gibt es nur noch bargeldlose Bezahlung. Man hält das Handy an einen Apparat und hat schon bezahlt. Das wurde doch für über 20 Jahren schon eingeführt!

Louise: Ja, das stimmt. Und die Wohnungen dort? Die sehen irgendwie… alle gleich aus?

Camille: Seit der Entwicklung der Teleportation leben die Menschen nicht mehr an einem festen Standort. Sondern wir können jetzt überall auf der Welt, wo es uns gefällt, spontan einziehen. Deshalb sehen die Wohnungen dort so neutral aus, damit man sie sich selbst noch einrichten kann.

Louise (überrascht): Teleportation?

Camille: Ja, Teleportation. Wir haben, wie du sehen kannst, Teleportationskapseln.

Sie deutet auf eine durchsichtige Röhre, die nicht weit weg steht. Ab und zu gehen Leute herein und verschwinden, oder erscheinen aus dem Nichts und verlassen die Kapsel.

Camille: Damit kannst du dich in kürzester Zeit an jeden Ort der Welt teleportieren.

Louise (etwas eingeschüchtert): Und das funktioniert auch? Ist das nicht gefährlich?

Gabriel (lacht gutmütig): Ach Quatsch. Die das sagen, sind Verschwörungstheoretiker. Komm, wir zeigen dir, wie es geht.

Sie gehen zur Kapsel und zeigen Louise, wie diese zu bedienen ist. Louise steigt herein, und verschwindet auf einmal.


2. Akt: Im World Council

 Handelnde Personen:  

  • Vorsitzende des World Council  
  • Frau Watanabe: Repräsentantin für das ehemalige Japan  
  • Frau Campbell: Repräsentantin für das ehemalige Kanada  
  • Frau Osei: Repräsentantin für das ehemalige Ghana  

Der World-Council ist das Welt-Parlament. Es besteht aus Vertretern und Vertreterinnen der ehemaligen Nationen. In den Versammlungen wird über wichtige globale Herausforderungen beraten.

Vorsitzende: Liebe Abgeordnete. Es bestehen verschiedene Verschwörungstheorien über die Teleportation. Diese werden dadurch genährt, dass einige Menschen beim Transport verschwunden sein sollen. Dazu einige Statements von unseren Mitgliedern.

Frau Watanabe: Einige Theorien besagen, dass Menschen auf andere Planeten teleportiert werden.

Frau Osei: Es wird ebenfalls vermutet, dass auch auf anderen Planeten Teleportationskapseln existieren, die mit unseren kompatibel sein könnten. Deshalb würde es zu Vermischungen bei den einzelnen Teleportationen kommen.

Frau Campbell: Sollten wir vielleicht darüber abstimmen, ob dieses Phänomen der verschwundenen Menschen genauer untersucht werden sollte?

Allgemeines Nicken.

Frau Osei: Ja, das ist eine sehr gute Idee.

Vorsitzende: Kommen wir also nun zur Abstimmung.

Alle tippen vor sich auf ein Schaltpult, das anze dauert keine halbe Minute.

Vorsitzende: Das Ergebnis ist da. 124 Stimmen dafür, dass weitere Untersuchungen durchgeführt werden. 20 Stimmen dagegen, der Rest sind Enthaltungen. Der Vorschlag ist somit angenommen. Es wird eine Untersuchung der Vorfälle geben.

Alle applaudieren und man kommt zum nächsten Tagesordnungspunkt.


3. Akt: Im Krankenhaus

 Handelnde Personen:  

  • Frau Krause – Verletzte  
  • Krankenschwester  
  • Roboter, Arzt  

Frau Krause humpelt ins Krankenhaus, mit schmerzverzerrtem Gesicht. Sie leidet sichtlich.

Krankenschwester: Hallo Frau Krause, weshalb sind Sie gekommen, was fehlt Ihnen denn?

Frau Krause (unter Schmerzen): Ich bin die Treppe herunter gefallen, direkt aus der Teleportationskapsel…mein Knie tut so weh!

Krankenschwester: Da muss man aufpassen, ja. (schaut sich kurz das Knie an) Das ist aber nicht schlimm. Ich hole mal den passenden Chirurgen. Setzen Sie sich bitte dort hin. (deutet auf eine Liege)

Frau Krause setzt sich auf die Liege. Die Krankenschwester öffnet einen Schrank und ein Roboter fährt heraus. Er blickt sich erwartungsvoll um

Krankenschwester: Das ist unsere neue Technik, ganz neu. Das könnte jetzt kurz etwas wehtun, aber geht ganz schnell.

Der Roboter fährt zu Frau Krause und hält einen Arm über ihr Knie. Frau Krause sitzt mit verbissenem Gesicht da, ganz angespannt.

Roboter: Operation startet.

Der Arm des Roboters leuchtet ein paar Mal kurz auf, Frau Krause keucht laut.

Roboter: Operation abgeschlossen.

Frau Krause schaut überrascht und ihr Gesicht hellt sich auf.

Frau Krause: Wow! Schon fertig!?

Der Roboter fährt wieder in den Schrank, woraufhin die Krankenschwester die Tür schließt. Dann wendet sie sich an Frau Krause.

Krankenschwester: Können Sie das Bein einmal durchstrecken?

Frau Krause (streckt und beugt das Bein ein paar Mal): Ja… Es tut auch gar nicht mehr weh.

Krankenschwester: Super! Das ist klasse. Mit der neuen Technologie klappt das alles so schnell und problemlos. Wir haben nur zufriedene Patienten!

Frau Krause springt probehalber etwas auf und ab, dann verabschiedet sie sich fröhlich und geht beschwingt aus der Tür.