Die Simulation

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 8b am DPFA-Regenbogen-Gymnasium Zwenkau (29. – 30. Juni 2023)

Wir schreiben das Jahr 2045

Datum: 1. Januar 2045

Liebes Tagebuch,

Ich kann es kaum fassen, dass wir bereits das Jahr 2045 erreicht haben. Die Welt um uns herum hat sich in den letzten Jahren enorm verändert.

Die Technologie hat sich so krass weiter entwickelt: Es gibt Nanobots, die uns in verschiedenen Berufen unterstützen. Aber auch Drohnen, die uns in der Logistik unter die Arme greifen.

Außerdem ist die virtuelle Realität in alle Lebensbereiche eingedrungen: Freizeit und Arbeit werden davon bestimmt!

In der Medizin werden Krankheiten jetzt durch Roboter erkannt und behandelt, menschliche Ärzte gibt es kaum noch. Behandelt wird man zu Hause, man braucht dafür nicht mehr in ein Krankenhaus zu fahren.

Für den Transport gibt es statt Straßenbahnen und Bussen Magnetschwebebahnen. Sie bringen uns von Wohndepot zu Wohndepot. Um noch schneller zu reisen, gibt es verteilte Teleportationstürme.

Ich hoffe, die Welt entwickelt sich weiter so positiv und der Klimawandel kann eingedämmt werden.

Bis bald!


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Im Wohndepot

 Handelnde Personen:  

  • Junge  
  • Freund 1  
  • Freund 2  
  • Museumsführer  

Ein Junge liegt auf einem Bett. Er setzt sich auf und wirkt erst etwas desorientiert.

Junge: Boah, das war wieder was. (reibt sich die Augen) Erst mal was essen und trinken.

Der Junge isst und trinkt etwas von den Sachen, die auf einem kleinen Tisch am Bett stehen.

Zwischen den Bissen und Schlücken spricht er einige Satzfetzen, die nur für ihn alleine Sinn ergeben.

Junge: Die Simulation. Genial. Die Welt, so klein. Und dazu die Demokratie. Kann ich nicht. Die Simulation – Beste. Dazu mit Freunden. Inklusion. Ist Beste. Aber erstmal wieder zurück.

Er legt sich wieder hin.

Neben ihm erscheinen drei weitere Personen. Der Junge steht auf.

Junge: Ey Jungs, heute Museum?

Freund 1: Klar! Aber wieso hast du so lange gebraucht?

Junge: Naja, ich musste essen.

Freund 1: Haha, das machst du noch selbst? Naja, wem’s gefällt… Also wo wollen wir hin?

Junge: Ins Museum, mit der Magnetbahn!

Freund 2: Klasse, los geht’s!

Sie steigen alle in die Bahn und sind fast sofort an ihrem Ziel. Ein Museumsführer empfängt sie.

Museumsführer: Hallo. Ich bin euer Museumsführer. Herzlich willkommen in unserem Naturkundemuseum. Die Führung dauert so 30 Minuten. Ich wünsche euch viel Spaß.

Er führt die Freunde in eine Landschaft, die schneebedeckt ist. Nicht weit entfernt stehen riesige braune Tiere.

Museumsführer: Hier sehen wir unsere Mammuts. Es sind drei Tiere. Eigentlich gibt es noch einen, aber der Kleine ist heute nicht so gut drauf.

Junge: Wow! So echt! Und denen geht’s gut?

Museumsführer: Natürlich. Sie leben in ihrem natürlichen Habitat.

Freund 1: Wie alt werden die so?

Museumsführer: Die werden so 30, 35 Jahre alt.

Sie gehen ein Stück weiter, die Landschaft ist auf einmal eine andere: grün und mit vielen Pflanzen.

Museumsführer (deutet nach vorn): Hier sehen wir unsere letzten 3 Säbelzahntiger. Vielleicht bekommen sie bald Nachwuchs, dann könnt ihr wiederkommen und die Jungen bestaunen.

Freund 2: Toll! Ich liebe Tiger!

Sie gehen noch weiter und sind plötzlich auf einer Wiese.

Museumsführer: Und hier haben wir unsere 30 Dodos. Sie sind natürlich sehr klein, und sie brauchen nicht viel.

Junge: Wow!

Museumsführer: Wir haben schon überlegt, ob wir sie wieder draußen ansiedeln.

Sie gehen wieder aus dem Museum.

Museumsführer: Ich hoffe, die Führung hat euch gefallen. Habt noch einen schönen Tag!

Junge: Danke!

Freund 1: Das war toll, und was machen wir jetzt?

Junge: Lasst uns schwimmen gehen!

Freund 2: Sehr gut, los geht’s!

Und die Drei nehmen die Magnetbahn zum Schwimmbad – das mit den vielen Rutschen.


2. Akt: In der Fabrik

 Handelnde Personen:  

  • Aufseher  
  • Mensch 1  
  • Mensch 2  
  • Roboter 1  
  • Roboter 2  

Auf zwei Stühlen sitzen zwei leblose Körper in Arbeitskleidung, mit herunterhängenden Köpfen. In den Raum kommen zwei Menschen in Alltagskleidung.

Mensch 1: Heute wieder arbeiten gehen. Ich habe gar keine Lust.

Mensch 2: Ach komm, gibt doch Schlimmeres. Geld verdienen im Schlaf sozusagen, haha.

Da kommt der Aufseher auf die beiden zu.

Aufseher: Genug gequatscht. Jetzt geht in eure Roboter, bisschen Gas geben, ja? Ihr seid ja nicht zum Spaß hier.

Die beiden Menschen setzen sich auf zwei leere Stühle neben den leblosen Körpern und versuchen, sich zu entspannen.

Aufseher: Seid ihr bereit?

Beide Menschen: Ja.

Der Aufseher legt einen Hebel um. Beide Menschen erschlaffen, die leblosen Körper in Arbeitsklamotten erwachen zum Leben. Sie schauen sich erst etwas verwirrt um, dann stehen sie auf.

Roboter 1: Also los!

Roboter 2: Na gut.

Aufseher: Nicht quatschen, arbeiten!

Roboter 1: (winkt ab): Gut, gut.

Die beiden gehen in die Fabrikhalle. Sie montieren schwere Maschinen.

Zwanzig Stunden später ist ihre Schicht vorbei. Sie kommen wieder in den Raum des Aufsehers. Sie setzen sich auf die leeren Stühle, der Aufseher betätigt den Hebel, und die Roboter erschlaffen. Die Menschen erwachen und stehen auf.

Mensch 1 (gähnt und räkelt sich): Uah, das war aber anstrengend.

Mensch 2 (erschöpft und stolz): Ach, wir haben aber echt viel geschafft.

Aufseher: Ihr seid morgen wieder hier, ja? Ihr habt gut gearbeitet, aber es geht noch schneller. Bis morgen zehn Uhr.

Mensch 2: Okay.

Mensch 1: Tschüss.

Die Menschen gehen wieder aus der Fabrik und in den Feierabend. Sie haben hart gearbeitet, auch wenn ihr Körper davon nichts mitbekommen hat.


3. Akt: Die geheime Besprechung

 Handelnde Personen:  

  • Firmenchef  
  • Reicher 1  
  • Reicher 2  
  • Techniker  
  • Pilot  

Der Firmenchef eines Raumfahrtunternehmens hat zwei Superreiche zu sich ins Büro eingeladen. Sie sitzen auf luxuriösen Sesseln im Kreis.

Firmenchef: Ihr seid die reichsten Personen auf unserem Planeten.

Reicher 1 (setzt die Sonnenbrille ab): Ja.

Reicher 2 (nippt an einem Champagnerglas): Stimmt.

Firmenchef: Seien wir ehrlich, der Klimawandel ist unumkehrbar. In ein paar Jahren ist es hier so heiß… Überall Wüsten!

Die beiden Reichen nicken langsam.

Firmenchef (öffnet die Arme und zeigt seine Handflächen): Es ist so. Bevor es hier so richtig schlimm wird, wollen wir hier weg. Wir bauen ein Raumschiff, das fliegt uns in Sicherheit.

Beide Reichen kriegen große Augen.

Firmenchef: Es fehlt allerdings noch ein bisschen Kapital. Wenn ihr beide da noch was dazulegt, dann…haben wir auch einen Platz für euch. Wir fliegen auf einen bewohnbaren Planeten, den wir entdeckt haben.

Reicher 1: Also, wenn meine Familie mit kann…?

Firmenchef: Selbstverständlich. Für Sie und jeweils bis zu fünf weitere Personen ist genug Platz.

Beide Reichen nicken. Das Angebot ist gut.

Firmenchef: Die Details wissen unser Techniker und unser Pilot. (ruft) Bitte kommt jetzt herein.

Der Pilot und der Techniker kommen herein, nehmen aber nicht Platz. Sie bleiben stehen.

Firmenchef: Wie lange dauert der Bau noch?

Techniker: Weil Sie ja extra schnelle Triebwerke wollten, müssen wir noch einmal alles anpassen. Wir rechnen mit zwei Jahren Bauzeit.

Firmenchef: Lässt sich da noch etwas machen? Mit einem Zuschuss?

Techniker (schaut kurz die Reichen an): Wie hoch wäre der denn?

Firmenchef (blickt die beiden Reichen an, diese nicken): Sechs Milliarden?

Techniker (tippt auf seinem Tablet herum): Bei zehn Milliarden wären wir in einem halben Jahr fertig.

Firmenchef (spricht sich wieder mit Blicken mit den beiden Reichen ab): Ein halbes Jahr? So machen wir es.

Er klopft dem Techniker auf die Schulter, dem dadurch die Brille verrutscht.

Reicher 1: Wie lange fliegen wir denn dann?

Pilot: So circa sechs Jahre.

Firmenchef (fordernd): Geht das nicht schneller?

Der Techniker schaut etwas in seinem Tablet nach. Er bespricht sich kurz mit dem Piloten. Dieser nickt.

Techniker: Die Extra-Turbo-Triebwerke, mit denen wir nur zwei Jahre fliegen würden, kosten 100 Milliarden.

Der Firmenchef und die beiden Reichen stecken kurz die Köpfe zusammen.

Firmenchef: Abgemacht. Sie bekommen das Geld.

Der Techniker, der sehr angespannt war, atmet auf. Alle unterschreiben auf einem Dokument. Alle sehen sehr zufrieden aus.