Weltraumabenteuer und Edu-Bots

Ein Zeitreise-Bericht der 11. Klasse BGY23G1 am BSZ Delitzsch
(Workshop 19. – 20. Oktober 2023)

Liebes Tagebuch,

heute habe ich in der Schule etwas über den Corona-Virus aus dem Jahr 2019 gelernt. Durch unsere Hologramme konnten wir beobachten, wie die Menschen in der Zeit gelebt haben. Mir ist dabei aufgefallen, wie sehr sich die Welt weiterentwickelt hat. Heutzutage könnte es wegen unserer medizinischen Weiterentwicklung gar nicht so weit kommen. Dank unserer androiden Lehrkräfte – wir nennen sie auch die „Edu-Bots“ – fällt keine Stunde mehr aus. Das ist echt super. Die „Edu-Bots“ gehen auch individuell auf jede einzelne Person ein und schauen, was man so braucht im Unterricht. Dadurch ist das Bildungssystem deutlich besser geworden. Dank unserer neuen Demokratie herrscht nun auch Gleichberechtigung für alle. Nächste Woche fliege ich dann mit meinem Papa zum ersten Mal in den Weltraum! Die sogenannte „Cosmo Voyage“ wurde nämlich vor kurzem eröffnet. Ich bin schon sehr gespannt, was es dort zu sehen gibt. Obwohl ich erst 16 bin, darf ich nächsten Monat auch mit wählen. Unsere neue Demokratie will nämlich auf all unsere Probleme, egal wie jung wir sind, eingehen. Ich freu mich schon drauf!

Bis Bald!

Euer Karl


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Wohnzimmer

 Handelnde Personen:  

  • Karl – Sohn  
  • Torsten – Vater  
  • Malena – Mutter  
  • Lukas – Hausroboter  

Der Vater sitzt mit seinem Sohn am Abendbrotstisch, sie unterhalten sich.

Vater: Guten Abend mein Sohn, du wirst doch bald 17, und ich würde dich da gerne zu deinem Geburtstag mit auf den Mond nehmen.

Karl: Oh, ich freu mich schon so! Was man da alles angucken kann! Weißt du, was wir da alles machen wollen?

Vater: Ich habe definitiv vor, dir den Krater zu zeigen. Der ist wirklich faszinierend. Auch in der Stadt gibt es ein paar Freizeitaktivitäten und es gibt ganz viel anzuschauen dort. Dir wird das sicher gefallen!

Die Mutter kommt von der Arbeit nach Hause.

Mutter: Hallo! Ich bin zurück von der Arbeit! Was genau wird Karl sicher gefallen?

Karl: Papa und ich fliegen nächste Woche zum Mond!

Mutter: Ja, aber das war noch gar nicht abgesprochen, warum fliegt ihr denn einfach zum Mond? Wieso denn jetzt?

Vater: Na ich habe das von meinem Arbeitskollegen geschenkt bekommen und möchte da gerne Karl mit auf den Mond nehmen, zu seinem Geburtstag.

Mutter (empört an Karl gerichtet): Aber Karl, weißt du, wie gefährlich das heutzutage ist? Damals, in 2023 und schon weitaus davor, sind schon so viele Raumschiffe explodiert! Quasi ständig, darüber redet man immer noch! Wie stellst du dir das vor?

Ein Hausroboter kommt angefahren.

Hausroboter (mit eintöniger Stimme): Eine Studie besagt, dass Raumschiffe zu 99 % weniger explodieren als 2023. Das heißt ein Mondausflug ist heute sehr viel sicherer als 2023.

Karl (zur Mutter): Schau, es ist voll sicher!

Mutter: Gar nicht! Darüber werden wir uns nachher noch unterhalten!

Karl: Immer musst du mir alles verbieten (stürmt wütend aus dem Zimmer).

Mutter (noch hinterher rufend): Tja, dann hast du halt Pech!


2. Akt: Esszimmer

 Handelnde Personen:  

  • Karl – Sohn  
  • Karla – Tochter  
  • Torsten – Vater  
  • Malena – Mutter  
  • Anna – Oma  
  • Tilman – Opa  

Die ganze Familie kommt zusammen um den „Tag der Zukunft“ zu feiern. Sie begrüßen sich …

Mutter: Hallo Mama!

Oma: Hallo! Einen schönen Tag der neuen Zukunft! Alles Gute!

Opa: Wir haben uns heute hier also Familie versammelt, um über den Tag der Zukunft zu reden. Wisst ihr, was Karl mir gerade erzählt hat? Dass er zu seinem Geburtstag auf den Mond fliegt? Wessen Idee war das denn?

Mutter: Ja, das war Torstens Idee. Er möchte mit Karl einfach so auf den Mond fahren!

Oma: Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass du diesen Torsten nicht heiraten sollst. Er ist super antriebslos und kommt immer auf so komische Ideen. Da siehst du mal, was dabei rumkommt …

Opa: Ändern können wir das ja jetzt auch nicht. Und er ist doch auch ganz nett. (an die Kinder gewandt) Naja, wie war es denn in der Schule?

Karl: Richtig super, Opa! Die neuen humanoiden Lehrer sind so cool, die bringen mir endlich mal richtig gut Mathe bei. Wir nennen sie die „Edu-Bots“ oder Androide.

Opa: Das kann ich mir gar nicht vorstellen, ihr lernt so doch garnichts mehr.

Karl: Opa, doch das ist wirklich richtig gut! Und mit den Hologrammen und so, dann können wir sehen, wie die Menschen früher gelebt haben

Opa: Na, das kann ich dir doch auch einfach erzählen.

Karla: Aber das ist ja nicht das Gleiche …

Mutter: Weißt du noch früher, da ist man noch richtig sozial zur Schule gegangen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.

Karl: Brauch ich mir doch gar nicht vorzustellen.   

Oma (an ihre Tochter gerichtet): Naja, wie war es denn auf der Arbeit?

Mutter: Ach ja, auf der Arbeit – ich find es sehr schön. Natürlich ist es ein großer Unterschied zu früher, mit den ganzen Androiden und den Kameras, die Arbeit von Menschen wurde ja quasi ersetzt.

Karla: Ja, dann musst du auch gar nicht mehr arbeiten oder?

Mutter: Schon, da hast du Recht. Eigentlich müsste ich gar nicht mehr arbeiten. Aber ich liebe meinen Job, ich gehe da gerne und freiwillig hin und habe gerne auch was zu tun. Früher war die Arbeit viel anstrengender und Leute haben das nur gemacht, um Geld zu haben. Da konnte man sich gar nicht selbst verwirklichen.

Karl: Ihr redet immer nur von früher und wie anders alles war.. das nervt.

Mutter: Hey, jetzt werde nicht frech.  

Oma: Karl, wenn du unbedingt reisen willst, dann fahre doch nach Spanien oder Italien oder so. Aber was willst du denn auf dem Mond? Solche Reisen gab es zu meiner Jugend auf jeden Fall noch nicht.

Karl: Hä, aber eine Mondreise ist doch viel cooler! was will ich denn in Spanien?

Karla: ich will auch auf den Mond. Kann ich mitkommen?

Opa: Nein, dafür bist du noch zu jung.

Karl: Außerdem ist es mein Geburtstag, ich will dich da gar nicht dabei haben.

(streiten sich)

Mutter: Es reicht jetzt, ihr sollt nicht immer streiten. Geht beide auf euer Zimmer! Sofort!

(Karla und Karl gehen aufs Zimmer)

Mutter (zum Vater): Und wir reden nochmal über eure doofe Mondreise!


3. Akt: Unterricht bei einer Android-Lehrkraft

 Handelnde Personen:  

  • Karla – Tochter  
  • Karl – Sohn  
  • Roboter – Lehrkraft  

Karl und Karla sitzen im KLassenzimmer. Der Android kommt herein.

Androide – Lehrer: Hallo und herzlich Willkommen in der Schule. Ich begrüße euch zum heutigen Geschichtsunterricht – heute reden wir über das Jahr 2023.

Karl: Cool!

Android (spricht sehr monoton): Damals gab es eine Pandemie, ausgelöst durch eine Krankheit – genannt COVID19, die dauerte von 2019 bis 2023. Es war sehr schrecklich. Viele Menschen sind gestorben, viele haben sich angesteckt. Habt ihr Fragen dazu?

Karla: Und wie ist das heutzutage?  Denn heute man bekommt ja einfach eine Spritze und dann ist alles gut. Gab es das damals noch nicht?

Android: nein, das gab es noch nicht damals. Viele konnten sich nicht impfen. Und dann gab es auch manche, die sich freiwillig nicht impfen lassen wollten aus Angst, an der Impfung zu sterben oder weil sie glaubten, dass irgendwas an ihren Genen verändert wird.

Karl (murmelnd zu sich): Das ist ja voll vintage …  

Karla: Können wir uns noch mehr Hologramme angucken?

Andere Schüler: oh ja, bitte!

Android: Ja, aber nicht zu lang.

Karl (zögernd): Wieso sind sie eigentlich – hm können Sie uns Menschen eigentlich  – verstehen? So als Roboter? Also so unsere Gefühle und Emotionen?

Roboter: Die Frage habe ich leider nicht verstanden. Die Stunde ist jetzt vorbei.