AquaWorld

Ein Zeitreise-Bericht der 11. Klasse (BGY23GW) am BSZ Delitzsch
(Workshop 17. – 18. Oktober 2023)

Liebes Tagebuch,

heute ist der 10.05.2045 und vor drei Stunden sind die nächsten Menschen aus Sachsen auf den Mars geflogen, um dort ihre neue Heimat zu errichten. Mittlerweile sind schon drei Bundesländer komplett umgesiedelt.

Gestern wurde zudem im Mariannengraben eine zweite Megalodon-Familie gesichtet. Eine weitere Sensation: Die Insel Atlantis ist heute wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht. Und mit ihr eine nie zuvor gesehene Spezies, mit vielen Merkmalen eines Menschen, allerdings in blauer Farbe und mit Flossen. Ihr Aussehen ist vergleichbar zu dem von Meerjungfrauen, ähnlich wie die Märchengestalten leben auch die neuen Artgenossen unter Wasser.

Morgen machen meine Familie und ich einen Ausflug ins Weltall, man kann nämlich seit Kurzem mit dem Auto über eine Luftbrücke dorthinfliegen, die bis ins Universum führt. Das ist super.

Außerdem gibts ein Comeback! Die Dinos sind wieder zurück und wir können sogar mit ihnen über verschiedene Laute kommunizieren.

Das wars erstmal!

Dein Ammar


Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: zu Tisch bei Abendbrot

 Handelnde Personen:  

  • Günter – Enkelkind  
  • Eduard – Enkel und Günters Bruder  
  • Elisabeth – Oma der beiden  
  • Hausroboter – R2D2  

Zwei Enkel besuchen ihre Oma zum Abendbrot. Sie klopfen…

Oma (öffnet die Tür): Hallo ihr beiden! Wie schön, dass ihr mich besucht. Na, kommt rein. Wie gehts euch?

Günter: Gut gut, danke Omi. Setz dich doch erstmal.

Eduard: Wie geht es dir?

Oma: Ach, ich habe Gelenkschmerzen, wie immer.

Günter: Warum bist du denn nicht mehr zur Ärztin gegangen?

Oma: Ach die verschreibt mir immer dieselben Medikamente, jeden Tag, die sind so teuer, einfach ein Wucher!  Aber egal, wie wars denn in der Schule?

Eduard: Heute haben wir zwei Klassenarbeiten zurückbekommen, aber die liefen nur so mittelmäßig. Nicht der Rede wert.

Oma: Okay. Ich zeig euch jetzt mal was – heute habe ich was geschenkt bekommen von Mutter Staat, weil die mir was gönnen wollten, zum Rentenstart, ihr wisst schon. Weil ich ja so alt bin. Und zwar den R2D2, das ist ein Hausroboter, der unterstützt mich in allen Sachen, die ich nicht mehr alleine machen kann. Ich rufe ihn mal (ruft): R2D2! Komm, stell dich mal vor.

Roboter (in fortwährend monotoner, aber freundlicher Stimme): Hallo, ich bin R2D2.

Oma: Und ich habe heute auch ein Gericht gezaubert: Bratwurst und Bratkartoffeln, das schmeckt so gut. Machen wir doch die Probe aufs Exempel: Der Roboter holt gleich mal das Essen. Mal sehen, wie er sich anstellt. Und Ihr könnt es euch dann schmecken lassen.

Roboter: Hier bitte schön, euer Essen.

Alle (erstaunt): Oh, wow danke schön!

Oma: Jetzt nochmal zurück zu euch – wie sind denn die Klausuren gelaufen?

Günter: Ach bei mir war es nur ‘ne vier minus… aber die ganze Klasse war schlecht. Es liegt an den schlechten Lehrkräften.

Oma: Ach Mensch, ich sags euch, früher waren die besser. Glaubts mir.

Eduard: Ja. Bei mir liefs auch nicht so. Es fällt so viel Unterricht aus. Übrigens habe ich heut früh im Radio gehört, dass es eine Abstimmung geben soll demnächst. Es geht darum, ob es mal ein Jahr probehalber in der Schule keine Noten mehr geben wird. Stattdessen soll es nur noch schriftliche Bewertungen geben, für ein ganzes Jahr!  Stell dir mal vor – keine Noten mehr!

Günter: Das sind doch gute Neuigkeiten!

Oma: Mensch, aber was gibts denn dann für ein Benotungssystem?

Eduard: Na nur noch schriftlich, da stehen dann deine Schwächen drin und was du verbessern kannst und so weiter. Das soll ein Jahr getestet werden und dann sehen wir weiter. Ist doch ’ne coole Idee!

Günter: Aber was passiert dann mit dem Omi-Geld zu Klassenarbeiten?

Oma: Na ich bin doch immer noch eure Omi, ich kann ja selbst entscheiden, was ich da lese und wie ich die finde.

Kinder: Ach danke Omi.

Oma: Gut, aber ich hab mir auch was überlegt für die Zukunft, weil ich ja ins Alter gekommen und nicht mehr so fit bin. Ich möchte, dass wir uns nochmal eine Urlaubsreise gönnen – mal so richtig noch einen draufhauen – habt ihr da Ideen?

Günter: Wir könnten da vielleicht mal den Roboter fragen?

Eduard: Hey, Roboter – was sind denn gute Urlaubsziele, wo kann man gut hinreisen?

Roboter: Der Mars ist ein gutes Urlaubsziel.

Eduard: Ja und wie wollen wir dahinkommen?

Roboter: Mit dem Raumschiffauto.

Günter: Und was ist, wenn wir dort sind? Wie können wir da überleben?

Roboter: Ich habe eine Schutzhülle, die euch Sauerstoff gibt. Die ist 10 km lang

Eduard: Okay, richtig cool, dann lass morgen gleich losfahren.

Alle stimmen zu und gehen ins Bett.

2. Akt: Urlaubsreise auf den Mars

 Handelnde Personen:  

  • Lisbeth – Verstorbene   
  • Günter  
  • Eduard  
  • Oma  

Am nächsten Tag unternehmen die drei ihren Ausflug zum Mars.

Oma: Mensch, so schön hier. Und das Wetter, perfekt!

Eduard: Ja äh, gibts hier auch Häuser?

Günter: Ja schon, schau mal da hinten. Dort ist Sachsen, dort Bayern und ganz da hinten Berlin – die drei Bundesländer haben sie doch schon komplett umgesiedelt.

Eduard: Dann lass uns doch erstmal dahin gehen und ein bisschen Sightseeing machen, bin gespannt, ob sie das Elbsandsteingebirge auch so toll hinbekommen haben. Auf die Affensteine bin ich besonders gespannt.

Günter: Ich sag euch gleich: Wenn mir da jetzt irgendwelche Pegidaleute über den Weg laufen, dann hab ich da keinen Bock mehr drauf.

Oma: Quatsch, das gehört hier nicht hin. Die Menschen hier schauen bestimmt nach vorn und kümmern sich um die echten Probleme.

Alle machen sich auf nach Mars-Sachsen und genießen die gute Luft.


3. Akt: Nachrichten

 Handelnde Personen:  

  • Marco – Nachrichtensprecher  
  • zwei Taucher – Interviewpartner  

Nachrichtensprecher: Wir sind heute bei der Tagesschau pünktlich zehn Uhr. Auf Rügen (zeigt auf eine Videoaufnahme von einem großen Hai im Meer und einem Schwimmer) wurde ein Mann von einem Tier aus dem Wasser angegriffen. Da wir eine riesige Flosse gesehen haben, vermuten wir, dass es sich hierbei um einen urzeitlichen Hai handelt. Taucher starteten eine Expedition, um den Vorfällen auf den Grund zu gehen. Und nun gebe ich exklusiv an meinen Kollegen Marco weiter, der die Taucher jetzt live vor Ort interviewt.

Marco: Vielen Dank an euch ins Studio. Wir sind hier auf Rügen an der Ostseeküste, wo heute morgen, nicht weit von hier, der Schwimmer attackiert wurde. Jetzt spreche ich mit den Tauchern, die am Nachmittag einen Tauchgang unternommen haben, um weitere Erkenntnisse zu sammeln.

Taucher 1: Ja, wir sind fassungslos. Wir haben einen Hai gesehen, der war so groß wie ein Haus. Und sehr gefährlich, sehr schnell, ich bin sprachlos, ich ganz nichts sagen, ich bin noch geschockt.

Taucher 2: Wir sind alle sehr durcheinander. Womöglich tritt er nur in Gruppen auf.

Marco: Nun liegt ja die Vermutung nahe, dass es sich um einen längst ausgestorbenen geglaubten Megahai – den sogenannten Megalodon – handelt. Was macht diese Sorte so besonders?

Taucher 1: Wie gesagt, sie sind besonders groß – bis zu zwanzig Meter lang, superschnell, haben sehr viele Zähne, die Liste könnte ich ewig weiterführen. Aber wir sind der Meinung, wir können auch solche Exemplare zu Forschungszwecken untersuchen. Natürlich muss nun der Bevölkerung genügend Sicherheit gegeben werden, damit das Urlaubsparadies Ostsee erhalten bleiben kann. Ob das allerdings realistisch ist, weiß ich nicht. Ehrlich gesagt bin ich da äußerst skeptisch. Die Zeiten ändern sich.

Marco (verunsichert und überspielt die letzten Bemerkungen des Forschers): Das sind doch rosige Aussichten. Vielen Dank für das Interview. Schauen wir mal was wird. Und damit schalten wir zurück ins Studio.