Zeitreise-Bericht der Klasse 10a des BIP Kreativitätsgymnasiums Leipzig vom 13. bis 14. Dezember 2023
13. Dezember 2045
Liebes Tagebuch,
heute Morgen wurde ich zum ersten Mal von meinem neuen „RA“ geweckt. Es war richtig cool, als er seine Discokugel ausgefahren hat und sogar Musik abspielte. Während mein RA mein Frühstück und meinen Rucksack fertig machte, zog ich meinen Top und meine Shorts an. Es ist so cool, dass ich seit meinem Geburtstag den Chip habe. Jetzt kann ich endlich mit dem Chip das Haus abschließen, ohne meine Eltern aufzuwecken. Ich hatte diesmal auch nicht vergessen, den Bus zu reservieren, weswegen ich bei 20 Grad Außentemperatur mit Klimaanlage zur Schule kam. An der Schule angekommen, musste ich nicht mal lange an den Kontrollen anstehen, denn die Gesichter wurden schnell eingescannt. Dort habe ich auch noch meine Freunde getroffen, mit denen ich ins Klassenzimmer gegangen bin.
Als erste Stunde hatten wir Deutsch mit Herrn Meyer von 9 bis 10 Uhr, in der die KIs meine Aufgaben als sehr gut bewertet hatten. Ich musste mich aber beeilen, weil ich noch lernen wollte für „KI im Alltag“, was ich auch in der Pause noch gemacht habe. Man, ich hasse dieses Fach, es ist so langweilig. Als ob ich nicht wüsste, wie ich mit meinem RA umgehen muss oder wie ich KI in meinen Alltag einbinden soll. Naja, immerhin bekomme ich dann gute Noten und muss nicht versuchen zu spicken. Es ist sowieso nicht möglich, mit den ganzen Kameras, die einen filmen, und der Lehrer dann die Aufnahmen checkt. Ich habe sogar ein richtig gutes Gefühl dabei, weil ich alle Aufgaben geschafft habe und so.
Die Pause danach ist auch nicht viel stressfreier verlaufen, weil wir Spanisch hatten. An sich ist Spanisch total die schöne Sprache, und das Fach ist auch ganz okay, aber Frau Ramos spricht immer so schnell. Sie ist zwar immer sehr nett und hilft uns auch, aber weil sie Spanierin ist, verstehe ich sie halt nicht immer. Trotzdem ist es super praktisch, dass sie in Spanien ist, während sie unterrichtet. Mama hat erzählt, dass die Lehrer früher immer in der Schule waren, während sie unterrichtet haben. Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe mich schon total an das Lehrer-Hologramm gewöhnt.
Beim Mittag um 12:10 Uhr konnte ich mich erstmal nicht entscheiden, ob ich heute Subway oder McDonald’s wähle. Ich habe dann ein Chicken Sandwich von Subway genommen. War mega lecker, und ich liebe es, dass unsere Schule schon das neue System hat. Das Essen kommt einfach über einen Schlauch aus der Decke. Von 13 bis 14 Uhr hatten wir noch Mathe mit Frau Dr. Grün. Auf dem Heimweg bin ich mit meiner Freundin Emilie nach Hause gelaufen, da so schönes Wetter war. Zu Hause kam mir auch gleich Bello entgegen. Meine App „TierischSmart“ hat mir übersetzt, dass er draußen spazieren wollte. Spätestens da habe ich bereut, nach Hause gelaufen zu sein, weil ich jetzt nochmal raus musste. Aber wie man so schön sagt: „Jeder Gang macht schlank!“ und es war ja auch schön bei 18 Grad im Sonnenuntergang zu laufen. Am Abend gab es Abendbrot aus der Mikrowelle. Ich liebe Mac and Cheese aus der Dose. Um 23:30 Uhr bin ich auch ins Bett gegangen und habe noch ein bisschen TikTok geschaut.
Das war mein Tag.
Deine Jamie
Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…
1. Akt: ein Morgen im Jahr 2045
Ein typischer Tag im Jahr 2045 – RA, der Hausroboter, weckt die Familie mit Musik und bereitet das Frühstück vor.
RA: Guten Morgen, Jeremy, Pascal, Opa und Mary. Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen. Das Frühstück ist serviert.
Jeremy: Guten Morgen, RA. Was gibt’s heute zum Frühstück?
RA: Heute gibt es gesunde Smoothie-Bowls mit frischem Obst und Vollkornflocken.
Pascal: Klingt gut! Danke, RA.
[RA bringt das Frühstück auf den Tisch, und alle setzen sich.]
Opa (brummig): Ich brauche keinen Smoothie. Bring mir einfach meinen Kaffee.
Mary: Opa, du solltest was frühstücken und auch deine Medikamente nehmen. Sie sind wichtig für deine Gesundheit.
Opa (lacht): Gesundheit? Ich nehme lieber meinen Schluck Whiskey. Das hält mich jung.
Jeremy: Opa, du weißt doch, was der Arzt gesagt hat…
Opa (unterbricht): Die Ärzte haben nicht immer Recht, mein Junge. Ein Schluck Whiskey tut mehr als diese elenden Pillen.
Mary (seufzt): Opa, sei vernünftig. Du bist nicht mehr in den wilden Zwanzigern.
[RA reicht Opa einen Kaffee und legt die Medikamente neben seinen Teller.]
RA: Hier ist Ihr Kaffee, Opa. Die Medikamente stehen auch bereit.
Opa: Danke, RA, aber heute überspringe ich die Pillen. Der Whiskey macht den Morgen erst richtig lebenswert.
[Die anderen schauen sich an und schütteln leicht den Kopf, während Opa genüsslich seinen Kaffee trinkt und ein Lächeln aufsetzt.]
Mary (leise): Man wird wohl nie zu alt für eigensinnige Morgenrituale.
Pascal: Das ist wohl wahr. Prost, Opa!
[Alle heben ihre Tassen und die Szene endet mit einem gemeinsamen Schluck und einem Schmunzeln.]
2. Akt: in der Schule 2.0
Alle Altersklassen werden in einer Gemeinschaftsklasse zusammen unterrichtet. Der Lehrer betritt das Klassenzimmer.
Lehrer: Willkommen in der Schule, heute haben wir Chemie. Wir sind in der Klasse 2.0, weil ihr das letzte Jahr wiederholen müsst. Ich bin Herr Lambrecht.
Mary: Herr*in!
Herr Lambrecht: Ja ja, du mit deinem Gendern, das nervt. Wir begrüßen den neuen Schüler. Wie alt bist du, wie heißt du?
Pascal: Ich bin fünf.
Herr Lambrecht: Ja, da hast du viel zu spät angefangen.
Die Klasse bleibt stumm.
Wenn ihr nicht mit mir reden wollt, schreiben wir jetzt einen Test. Ich teile den jetzt aus, gebt euch Mühe. Und passt auf, ich kann alles hier vorne sehen durch meine Kamera. Wenn ihr schummelt, bemerke ich das!
[Herr Lambrecht macht Entspannungsmusik an – es ist Heavy Metal. Nach einer Weile sammelt er die Tests wieder ein.]
Herr Lambrecht: Ihr bekommt das in 3 Monaten korrigiert. Das war jetzt genug Zeit. Die stunde ist jetzt vorbei.
3. Akt: Weihnachten
Die Familie sitzt zusammen und feiert Weihnachten. Alle haben Geschenke besorgt.
Alle kommen herein und setzen sich um den Weihnachtsbaum. Alle haben Geschenke besorgt. Auch RA, der Hausroboter ist dabei.
Opa: Um in Weihnachtsstimmung zu kommen, hören wir jetzt mal traditionelle Musik.
RA macht „Stille Nacht“ an.
Kinder: Das wollen wir nicht hören!
Sie setzen Rap-Musik auf.
Opa: So ein Quatsch, niemand kümmert sich hier mehr um Traditionen hier.
Jeremy: Können wir mal Bescherung machen?
Alle stimmen zu.
Mary: Opi, ich habe etwas ganz Besonderes für dich. Du hast ja mal erzählt, du magst deinen braunen Bart nicht mehr, deshalb habe ich dir einen grauen Bart besorgt. (überreicht einen Bart an den Opa, dann an Pascal und Jeremy gerichtet) Hier Jeremy, für dich den ausgefallensten, lila Bart. Und für dich Pascal, hier dein erster Bart.
Alle Bärte werden überreicht.
Pascal: Jetzt bin ich dran. Opa, du bekommst von mir eine Sonnenbrille, weil du cool bist.
RA meldet eine Erdbebenwarnung.
RA (in monotoner Stimme): Oh nein, oh nein. Die Welt geht unter.
Alle verstecken sich unter Stühlen und Tischen, nur RA, der Hausroboter bleibt zurück. Szene endet.