Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 9/2 an der Friedrich-Schiller-Schule in Leipzig
(Workshop 18. bis 19. März 2024)
Nun ist es endlich so weit. Das Jahr 2045…
Ein typischer Tag sieht wie folgt aus:
Wir kommen an einer Haltestelle von Magnetschwebebahnen an und steigen in die Erstbeste ein. Wir fahren mit einem erschütternden Affentempo in die Innenstadt. Wenn wir ankommen, sehen wir riesige Hochhäuser voll mit Bildschirmen, die Werbung für die neueste und mächtigste aller KIs machen. In der Ferne erkennen wir eine Tankstelle. Statt Ladesäulen bietet diese Wireless-Charging an. Und das wird heutzutage auch sehr gut genutzt. An jeder Ecke und Straße stehen und fahren stille, kaum hörbare E-Autos.
Was uns immer noch sehr auffällt: Auf den Straßen laufen einige merkwürdig aussehende Menschen, die anstatt normaler Arme silbern glänzende, mechanische Prothesen haben. Vielleicht haben sie auch einen der vielen Chips eingepflanzt, die man auf einigen der Werbeschildern sehen kann, wie zum Beispiel den NeuroLink.
Wir stellen immer wieder überrascht fest, wie viel sich in den letzten 20 Jahren verändert hat.
Szenen, die sich im Jahre 2045 zugetragen haben…
1. Akt: Bahnhof
Carl und Gustav treffen sich am Bahnhof und unterhalten sich freundlich.
Carl: Diese Magnetschwebebahnen wieder, wow. Das waren 10 Minuten.
Von London bis Paris!
Gustav: Ja, das ist einfach unvorstellbar.
Ihr Freund Tim stößt dazu und erzählt aufgeregt von seiner neuen Errungenschaft.
Tim: Hey Leute, oh mein Gott. Ratet mal, was ich in meinem Kopf drin habe.
Gustav: Einen Chip, oder?
Tim: Ja, genau. Der neue Chip!
Carl (mit aufgeregtem Blick): Boah!
Gustav: Richtig krass! Das müssen wir feiern.
Carl: Ja, das ist wirklich eine tolle neue Erfindung. Dann lasst uns zusammen irgendwo schön hingehen.
Die drei wollen sich gerade auf den Weg machen, da läuft ein älterer Mann hektisch auf die Freunde zu.
Älterer Mann: Ihr müsst aufpassen, meine Freunde! Überall! Die Gedanken werden kontrolliert.
Die Regierung, das sind alles Reptiluide!
Carl: Was redet der denn da? Was sind das denn schon wieder für Verschwörungserzählungen.
Älterer Mann: Nein, wirklich! Ihr müsst mir glauben. Das ist wahr!
Tim: Ja ja. Ist klar. (winkt genervt ab)
Gustav (schüttelt seinen Kopf): Ciao.
2. Akt: Krankenhaus
Freudestrahlend geht Theo zum Krankenhaus.
Theo: Heute ist endlich der Tag gekommen, an dem ich mir meinen NeuroLink einpflanzen lassen werde. Vorher erstmal noch meine VR-Brille aufsetzen, damit ich dabei schön Youtube schauen kann. Okay, dann gehe ich jetzt zum Auto. Zum Glück muss man jetzt nicht mehr selber fahren. Alle Autos sind KI-gesteuert. Ja, dann fahre ich jetzt mal zum Krankenhaus.
Am Krankenhaus angekommen, kommt Theo aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Theo: Boah, krass. Das Krankenhaus ist ja riesig. Alter, links da werden krebskranke Patienten geheilt und rechts irgendwelche Demenzkranken. Ich glaube, ich muss in den Raum 13. Ich glaube ich gehe da mal hin.
Während Theo zu dem Behandlungszimmer im Krankenhaus läuft, begegnet ihm ein älterer Mann, der empört seinen Kopf schüttelt.
Älterer Mann: Mann, immer diese dumme Jugend! Die denken wirklich, sich etwas einzupflanzen ist intelligenter. Seit meine Frau das gemacht hat… (schaut traurig seinen Kopf) Sie ist nicht mehr derselbe Mensch.
Theo: Okay, kommt dann auch langsam ein Doktor oder so?
Doktor (kommt herbeigeeilt): Na guten Tag. Wie geht es Ihnen? Ich bin Ihr behandelnder Arzt.
Theo: Sind Sie ein Roboter oder ein Mensch?
Doktor: Ich bin ein Roboter, in mir steckt hochentwickelte Technologie. So, nehmen Sie doch gerne Platz.
Theo (schaut skeptisch zu dem Doktor): Ich finde Sie schon ein bisschen angsteinflößend.
Doktor: Bevor wir anfangen, muss ich erst noch einmal Ihren Körper analysieren und checken, ob auch alles so weit in Ordnung ist. (scannt sehr schnell Theo von Kopf bis Fuß)
Theo: Das tut überhaupt nicht weh.
Doktor: Nein, nein. Okay, die Analyse ist abgeschlossen. Wir können loslegen. Ich muss Sie jetzt erst einmal betäuben. So.
Sobald das Betäubungsmittel wirkt, fängt der Doktor mit der Behandlung an. Mit einer Motorsäge bearbeitet er den Kopf des Patienten und setzt den modernen Neurochip ein.
Doktor: So. Kopf frei und jetzt kommt auch schon der Chip rein. Und geschafft. Sie können wieder aufstehen.
Theo (wieder aus der Narkose erwacht): Sie sind fertig?
Doktor: Ja ja. Wie fühlen Sie sich?
Theo: Bei Ihnen ist eine Antwort ja nicht nötig. Ich gehe einfach. (steht auf und verlässt den Raum)
Doktor (traurig und empört): Hey, ich habe auch Gefühle! Und wer zahlt die Rechnung?
Theo (ruft aus der Entfernung zu): Ja, darum kümmere ich mich schon noch.
3. Akt: In der Stadt
Die drei Freunde Willi, Billi und Timmi treffen sich in der Innenstadt und gehen ein paar Schritte gemeinsam. An jeder Ecke ist ein lautes Husten zu hören und auch den drei Freunden scheint es nicht besonders gut zu gehen. Besorgt schauen sie sich um.
Timmi: Das ist bestimmt eine dieser neuen Immunkrankheiten.
Willi: Oh manno. Ja, wie nervig.
Billi: Dann lass lieber schnell alle wieder nach Hause gehen.
Timmi: Ja, sicher ist sicher.
5 Monate später begegnen sich die Freunde wieder, diesmal zufällig. Alle drei sind auf dem Weg ins Krankenhaus, da sie sich, wie viele andere auch, mit einer neuen Immunkrankheit angesteckt haben. Dieses neue Virus befällt insbesondere die Arme der Erkrankten und verursacht dort starke Schmerzen.
Billi (hält sich seinen Arm): Aua. Aua.
Willi: Oh, ihr auch hier?
Timmi (mit schmerzverzerrtem Gesicht): Ahh. Ahh. Was ist das?
Sie betreten das Krankenhaus.
Timmi (geht schnell in Richtung eines Behandlungszimmers): Da! Rein da. Schnell!
Billi: Okay, okay.
Timmi: Okay. Hier ist der Raum. Schnell. Wir müssen uns hinlegen. (deutet auf drei Untersuchungsliegen)
Willi: Hier?
Timmi: Ja, einfach hier. Hinlegen, hinlegen. (zeigt hektisch und völlig außer Atem auf die Liegen)
Arzt (betritt das Behandlungszimmer): Schon wieder Sie hier? (Der Doktor scheint die drei Freunde noch von ihrer letzten Behandlung zu kennen) Na, was ist denn dieses Mal passiert?
Billi: Mein Arm, mein Arm. Er tut so weh!
Willi: Wir haben uns wahrscheinlich angesteckt.
Arzt: Oh mein Gott. Weitere Fälle also. (schüttelt den Kopf)
Timmi: Helfen Sie uns. Bitte ganz schnell. Aua, ahh…
Arzt (blickt auf die drei Patienten mit einem prüfenden Blick): Jaja, ist ja gut. (notiert kurz etwas) So. Bereit? (die drei Freunde nicken) Okay, okay. Dann fangen wir erst einmal mit dir an. (wendet sich zu Timmi) Den Arm jetzt bitte mal so richtig gerade in die Höhe halten. Zu Beginn gibt es erst noch eine Spritze und dann geht es los. (gibt Timmi eine Spritze und fängt sofort mit der Operation des vom Virus betroffenen Arm an, für die er moderne Kreissägentechnologie nutzt)
Timmi (sehr ungeduldig): Machen Sie schneller. Ahh, ahh.
Arzt: Ja, warten Sie doch mal. So fertig.
Timmi (erleichtert): Zum Glück.
Arzt: Und jetzt zu Ihnen (wendet sich zu Billi). Erstmal die Spritze und dann geht es auch schon los. (es ertönt wieder das Geräusch des Kreissägengerätes) Und fertig. Perfekt.
Billi: Super! Danke Herr Doktor.
Arzt: Und nun noch zum dritten Patienten. (schaut zu Willi) Zuerst, wie immer, die Spritze. (gibt Willi eine Spritze) Und dann kann ich anfangen. (wieder ertönt das Kreissägengeräusch) So, auch hier bin ich fertig.
Willi (freudestrahlend): Oh super. Das fühlt sich schon gleich viel besser an.
Billi: Ja, das fühlt sich wirklich gut an! (steht auf)
Arzt: Hinsetzen! Sie brauchen noch kurz etwas Ruhe.
Billi: Ah, okay.
Timmi: Es ist geschafft, zum Glück. (schaut sich sehr genau seinen operierten Arm an)
Ich fühle mich so stark!
Billi: Ja! Dankeschön!
Erleichtert und glücklich laufen die drei Freunde schließlich aus dem Krankenhaus. Sie haben gerade noch rechtzeitig die notwendige Operation erhalten, bevor das Virus weitere Körperteile befallen konnte. Dank der modernen Medizintechnik haben sie nun einen hoch technisierten Roboterarm, der stärker, schneller und robuster ist als ihr menschlicher Arm es zuvor war.