Smart City – Zwischen Fortschritt und Alltag

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse BS23 am BSZ Grimma (Workshop 10.-11. Juni 2024)

Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

Willkommen in einer Zukunft, in der Städte intelligenter und moderner als je zuvor sind. In dieser hochentwickelten Smart City wird das tägliche Leben durch Technologie erleichtert und gleichzeitig überwacht.

Doch trotz aller Fortschritte und Bequemlichkeiten kämpfen die Menschen mit ganz alltäglichen Herausforderungen und persönlichen Konflikten. Dieses Stück beleuchtet drei Momente im Leben der Bewohner einer solchen Stadt und zeigt, dass hinter der glänzenden Fassade immer noch die alten menschlichen Dramen und Beziehungen stehen.


1. Akt: Einkaufen in der Smart City

 Handelnde Personen:  

  • Hugo Schmidt – Ehemann  
  • Clara Schmidt – Ehefrau  
  • Tobias Schmidt – Sohn  
  • Paul – Security Mitarbeiter  

Ein moderner Supermarkt mit futuristischem Design. Regale sind mit Sensoren ausgestattet und an den Ausgängen gibt es nur noch Selbstzahlkassen. Hugo, Clara und ihr Sohn Tobias schieben einen Einkaufswagen durch die Gänge.

Clara: (schaut auf ihren digitalen Einkaufszettel auf dem Smartphone) Okay, wir brauchen noch Milch, Brot und Obst. Tobias, kannst du die Bananen holen?

Tobias: (freudig) Klar, Mama!

Tobias läuft los, während Clara weiter den Wagen füllt. Hugo schaut sich nervös um.

Hugo: (flüsternd zu Clara) Wir haben diesen Monat kaum noch was übrig. Die Miete, die Rechnungen… Was, wenn ich einfach ein paar Sachen heimlich mitnehme?

Clara: (besorgt) Hugo, das ist zu riskant. Die Kameras und Sensoren überwachen alles. Lass uns lieber etwas zurücklassen, das wir nicht unbedingt brauchen.

Hugo: (entschlossen) Ich kann das hinkriegen. Vertrau mir.

Hugo steckt unauffällig ein paar Artikel in seine Tasche. Sie gehen zur Selbstzahlkasse, scannen ihre Artikel und zahlen. Am Ausgang werden sie von Paul, dem Sicherheitsbeamten, aufgehalten.

Paul: Entschuldigen Sie, Sir. Ich muss Sie bitten, Ihren Rucksack zu öffnen.

Hugo: (schockiert) Wieso das? Ich habe nichts falsch gemacht.

Paul: Unsere Sensoren haben nicht gescannte Artikel in Ihrer Tasche registriert. Bitte öffnen Sie den Rucksack.

Hugo seufzt und öffnet widerwillig seinen Rucksack. Paul entnimmt die Artikel und legt sie beiseite.

Paul: Diese Artikel wurden nicht bezahlt. Sie müssen sie zurückgeben oder an der Kasse bezahlen.

Clara: (beschämt) Es tut mir leid, das war ein Missverständnis. Wir geben sie zurück.

Hugo: (leise) Entschuldigung…

Paul: Ich muss einen Bericht darüber verfassen. Bitte achten Sie in Zukunft darauf, alles zu scannen.

Die Familie geht betreten weiter.


2. Akt: Am Bahnsteig

 Handelnde Personen:  

  • Angelo  
  • Emmi  
  • Eltern von Emmi  
  • Lina – Emmis Nichte  

Ein futuristischer Bahnsteig. Holographische Anzeigen informieren über die Ankunft der Züge. Angelo und Emmi stehen im Gespräch vertieft beieinander.

Angelo: (aufgebracht) Du hast was getan? Du hast mein Auto verschrotten lassen?

Emmi: (versucht ruhig zu bleiben) Ja, Angelo. Dein altes Auto war ein Umweltverbrechen. Die Regierung hat mich dafür belohnt, dass ich es losgeworden bin. Wir können jetzt etwas Sauberes fahren.

Angelo: (wütend) Das war mein Auto! Du hättest mich fragen sollen! Es war unser letztes Stück Freiheit von diesem Kontrollwahn!

Emmi: Freiheit? Es war eine Belastung für die Umwelt! Du verstehst nicht, dass wir in dieser Stadt nur überleben, wenn wir uns anpassen! Sonst macht es der Klimawandel irgendwann unmöglich.

Angelo: Du hattest kein Recht, das zu tun. Ich habe hart für dieses Auto gearbeitet!

Emmis Eltern, kommen hinzu. Sie sehen den Streit.

Dieter: Was ist denn hier los? Wir sind doch zum Essen verabredet. Warum streitet ihr?

Sabine: Beruhigt euch. Wir können das doch in Ruhe klären.

Emmi: Er ist sauer, weil ich sein altes Auto verschrotten ließ. Es war ein Umweltverpester!

Angelo: Ihr seid alle verrückt geworden! Ihr versteht nicht, was das bedeutet!

Der Zug fährt ein. Die Szene endet, als alle einsteigen und losfahren.


3. Akt: Ein freudiger Anlass?

 Handelnde Personen:  

  • Angelo  
  • Emmi  
  • Eltern von Emmi  
  • Lina – Emmis Nichte  

Ein elegantes Restaurant. Angelo, Emmi, Dieter und Sabine sitzen um einen Tisch. Die Stimmung ist angespannt. Lina, die kleine Nichte, sitzt ebenfalls dabei.

Angelo: Oh man, ist das schon wieder so ein veganes Restaurant? Ich will ein richtiges Steak essen!

Lina: Ich will auch echte Chicken Nuggets!

Emmi: Nein, Lina, so etwas essen wir nicht!

Dieter: Ach, lass doch die Kleine. Verrate mir mal lieber: warum sind wir hier? Gibt es einen besonderen Anlass?

Emmi: (lächelnd, versucht die Spannung zu lösen) Ja, tatsächlich. Ich habe eine freudige Nachricht. Angelo und ich erwarten ein Baby.

Sabine: (freudig) Oh, das sind wunderbare Neuigkeiten!

Lina: (naiv und glücklich) Das bedeutet, dass Lisa endlich eine Schwester bekommt!

Emmi: (verwirrt) Lisa? Wer ist Lisa?

Dieter: (verwirrt) Ja, was meint Lina damit?

Lina: Ich habe gesehen, wie Angelo mit einer anderen Frau war. Sie hatten Spaß und haben Fotos gemacht. Ich habe Bilder mit meiner Google Glasses gemacht.

Emmi wird blass und schaut Angelo an. Angelo versucht zu erklären, aber die Situation eskaliert.

Emmi: Angelo, was bedeutet das? Wer ist diese Lisa?

Angelo: (verzweifelt) Es ist nicht, wie es aussieht. Sie ist nur eine Bekannte. Lina muss sich irren.

Sabine: Angelo, wir vertrauen dir. Aber wenn das wahr ist, müssen wir darüber sprechen.

Dieter: Vielleicht sollten wir das später klären. Wir sind hier, um eine schöne Zeit zu haben.

Emmi: Nein, wir klären das jetzt. Angelo, ich will die Wahrheit.

Der Roboter-Kellner serviert das Essen, die Diskussion beruhigt sich jedoch nicht.


Redaktion: JL.