Döner für 15,50€

Ein Zeitreise-Bericht einer 9. Klasse am Gymnasium Burgstädt (Workshop 19. November 2024)

Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

Es ist surreal, wie unser Alltag sich verändert hat. 

Zum Beispiel kann ich nachts, während ich schlafe, noch in einer anderen Welt, der sogenannten  „DreamNet“-Welt, richtig aktiv sein. Dafür müssen wir nachts ein spezielles Sensorgerät tragen, das wie eine Art Headset aussieht und unsere Gehirnaktivität direkt mit der virtuellen Realität verbindet. Diese neue Technologie hat die soziale Interaktion komplett revolutioniert. Man kann sich so mit seinen Freunden treffen oder auch viel einfacher neue Leute kennenlernen, dabei durch schöne und ferne Landschaften wandern und gemeinsam coole Spiele spielen –  und das alles, während man gemütlich schläft.  

In den Schulen hat sich auch vieles getan. Mittlerweile unterrichten fast nur noch Roboter. Die Roboter sind zwar manchmal noch etwas monoton und steif, sie können aber sehr schnell umdenken und den Lernstoff individuell an uns Schüler und Schülerinnen anpassen. Trotzdem berichten viele Kinder von einem Gefühl der Entfremdung und Kälte. Daher fordern viele Eltern die Rückkehr menschlicher Pädagogen. Aufgrund des starken Lehrkäftemangels und der zu hohen Kosten für das Bildungssystem scheint das aber unmöglich. 

Und dann gibt es leider immer noch eine sehr starke Inflation, die sich in allen Lebensbereichen zeigt. Eine Tasse Kaffee kostet heute fast so viel wie ein Mittagessen vor 20 Jahren. 


Akt 1: Virtueller Raum

 Handelnde Personen:  

  • Max  
  • Larissa  

Es ist mitten in der Nacht. Max und Larissa liegen zu Hause in ihren Betten und schlafen. Mittels der Technologie „DreamNet“ sind die zwei jedoch in einem virtuellen Raum unterwegs, treffen dort aufeinander und lernen sich kennen. 

Max: Jo, wer bist  du denn? 

Larissa: Hi, ich bin Larissa. Du bist doch Max, oder? 

Max: Ja. Ich glaube, ich habe dich letzten auch schon mal irgendwo gesehen – aber keine Ahnung mehr ob hier, oder draußen in der wirklichen Welt. (zuckt mit den Schultern)

Larissa: Hm, ich weiß auch nicht ganz. Naja. (grinst und umarmt Max) Lass mal Döner essen gehen. Was hältst du davon?

Max (nickt heftig): Ja, voll gerne. 

Die zwei schlendern durch die schöne Landschaft und steuern auf den nächsten Dönerimbiss zu. An der Eingangstür prangt ein Schild mit dem Bild von einem sehr gut aussehenden Döner. Nur der Preis besorgt die beiden. Ein Döner kostet 15,50€.

Max (mit enttäuschtem Blick): Boah, das ist aber echt teuer. War das nicht gestern noch günstiger?

Larissa (schüttelt den Kopf): Ja, gestern hat er noch 15€ gekostet. Das wird alles immer teurer. 

Max (schaut in die Ferne): Weißt du noch, vor 20 Jahren?

Larissa: Ja. Naja, komm. Lass lieber weitergehen. 

Traurig ziehen die zwei weiter. 


2. Akt: Schule

 Handelnde Personen:  

  • Schülerin Sara   
  • Schülerin Rosalinde  
  • Schülerin Emelie  
  • Roboter Susan  

Es klingelt zum Unterrichtsbeginn und die Schüler und Schülerinnen setzen sich an ihre Tische im Klassenzimmer. Da erscheint auch schon die Roboter-Lehrkraft und geht zur elektronischen Tafel.

Roboter (mit monotoner Stimme): Hallo, Klasse 5b. 

Sara: Hallo, Frau Susan. 

Roboter: Heute lernen wir die Bruchrechnung. Was ist ½? 

Rosalinde meldet sich.

Roboter: Ja, Rosalinde? 

Rosalinde: 0,5?

Roboter (nickt): Das ist richtig. Was ist ¼? 

Emelie hebt ihren Arm. 

Roboter: Ja, Emelie? 

Emelie: 0,25?

Roboter (nickt): Das ist richtig. Und was sind ¾?

Nun meldet sich Sara. 

Roboter: Ja? Was ist deine Antwort, Sara?

Sara: 0,75?

Roboter: Auch das ist richtig. (nickt eifrig und zeigt einen Daumen nach oben) Das war es für heute. Gute Leistungen haben erbracht Rosalinde, Emelie und Sara. 

Der Roboter verlässt den Raum, die Unterrichtseinheit ist beendet.